Gott – (K)ein Wunschautomat?

Kennst du noch dieses Gefühl, als kleines Kind sehnsüchtig auf Weihnachten zu warten? Auf den Heiligabend, an dem man endlich die Geschenke auspacken durfte? Wochenlang vorher hatte man schon seine Wunschliste fertig geschrieben und hoffte nun darauf, dass die Eltern die Geschenke kaufen und schön einpacken würden. Natürlich hatte man gewisse Vorstellungen davon, welche Sachen man haben wollte und wie diese auszusehen hatten. Und natürlich, so ging es mir jedenfalls, war man mehr als enttäuscht, wenn diese Vorstellungen dann bei der Bescherung nicht erfüllt wurden oder eben kein Geschenk von der Wunschliste unter dem Tannenbaum lag. Hatte man sich ein rosa Fahrrad gewünscht und erhielt vielleicht stattdessen einen Roller, warf man den Eltern entweder einen vorwurfsvollen Blick zu, der sagen sollte: „Ich wollte doch lieber ein Fahrrad, das wusstet ihr doch“, oder man versuchte die Enttäuschung in den Augen zu verbergen und dankbar für das weniger schöne Geschenk zu sein.

Zugegeben, auch wenn ich mich immer noch über Geschenke, die meinen Vorstellungen entsprechen, freue, denke ich heute weniger über diese Banalitäten nach.

Und doch bleibt eine gewisse Erwartungshaltung, die ich immer noch an andere Dinge oder Personen habe. Ich erwarte, das zu bekommen, was ich mir wünsche oder erhoffe. Eine gewisse Art von Egoismus.

Ich frage mich manchmal, ob ich eine ähnliche Erwartungshaltung gegenüber Gott habe. Ich ertappe mich gelegentlich dabei, dass ich Gott auf eine Art „Wunschautomaten“ reduziere, in den ich ein bisschen Kleingeld werfen kann und sofort das gewünschte Produkt erhalte. 

Klar, ein Automat kann nicht anders, darauf ist er schließlich programmiert. Aber kann ich Gott wirklich so behandeln wie einen Automaten?
Natürlich nicht, sagst du jetzt bestimmt. Und doch tue ich es unbewusst.

Nehmen wir an, ich habe meinen Autoschlüssel verloren, und suche ihn angestrengt überall. Wenn das alles nichts nützt, schicke ich, als letzten Ausweg ein kleines Stoßgebet zum Himmel, in der Hoffnung, dass Gott mir mal eben den Schlüssel vor die Nase wirft. Aber was ist, wenn er dies nicht tut und der Schlüssel nicht auf magische Art und Weise wieder auftaucht? Vielleicht sogar tagelang nicht… 

Was, wenn mich Gott in dieser Situation „enttäuscht“ oder hängen lässt? Wie regiere ich dann? Bin ich dann nicht eingeschnappt, verärgert oder vielleicht sogar wütend über Gott? Frage ich mich dann nicht, warum Gott mir jetzt nicht mein Gebet erfüllt? Leider passiert oft genau das. In diesen Situationen reduziere ich Gott dann ganz schnell auf jemanden, der meine eigenen Wünsche durchsetzen soll.

Leider oder auch glücklicherweise tickt er ganz anders, als ich es erwarte. Verstehe mich bitte nicht falsch: Wir können Gott um alles bitten, das sagt er selbst:

„Bittet und es wird euch gegeben.“

(Matthäus 7,7)

Aber ich denke, wir vergessen oft, dass Gott so viel mehr ist, als nur der Automat, der unsere Wünsche erfüllt. Er ist größer, als wir begreifen können und weiß eigentlich viel besser, was wirklich gut für uns ist. In Matthäus 6,5 steht nämlich auch:

„Der Vater weiß besser, was wir benötigen, noch bevor wir darum bitten“. 

Das zu begreifen und zu verstehen, fällt mir echt schwer. Wenn Gott mir nicht das gibt, was ich mir erhoffe, heißt dies nicht, dass ich ihm egal bin. Im Gegenteil. Ich vergleiche Gott zum Verständnis immer ganz gerne mit einem Vater. Ein Vater, der sein Kind liebt, gibt ihm auch nicht alles, um was es fragt. Manche Dinge sind schlecht für mich; und Gott weiß das. Er möchte mir, seinem Kind, nur das Beste geben und wünschen. So ist Gott. Er enthält uns nichts vor, um uns zu verärgern oder vor den Kopf zu stoßen. Eigentlich ist genau das doch wahre Vaterliebe.
Was wäre das für ein Vater, der seinem Kind nichts vorenthält und ihm alle Wünsche erfüllt? Ich kann mir gut vorstellen, wie sich dieses Kind entwickeln wird. Wenn ich meine Gedanken weiter verfolge, bin ich eigentlich ganz dankbar für manch unerfülltes Gebet.

Ich möchte dich zum Schluss einmal fragen: Wie sieht es bei dir aus? Welchen Platz nimmt Gott in deinem Leben ein? Ist er für dich nur ein Wunschautomat oder ein Vater, dem du vertrauen kannst, dass er wirklich Gutes für dich bereithält, auch wenn du es manchmal nicht siehst? Ich möchte dir wirklich Mut machen, über den Tellerrand hinauszublicken und zu entdecken, was Gott für dich bereithält.

Vielleicht betest du oft zu Gott, vielleicht hast du das noch nie getan. Ich will dich diese Woche mal dazu herausfordern, es auszuprobieren und Gott für Dinge in deinem Leben zu danken. 

Falls du regelmäßig betest, habe ich folgende Challenge für dich: Setze dich in der kommenden Woche doch mal damit auseinander, was oder wie Gott für dich ist. Probiere deinen Fokus auf seine Eigenschaften und sein Wesen zu legen, statt auf dich selbst. Ich hoffe, dass du dadurch Gott ganz neu erleben und kennenlernen kannst.

Eure Larissa 


Vielen Dank an Unsplash.com und Priscilla Du Preez für das Bild 🙂

Warum ich Herbst und Winter liebe

In den letzten Wochen haben Lukas über den November-Mood und unsere Gastautorin Jana über ihre Winterdepression geschrieben. Beide Texte haben sich mit schwierigen Themen beschäftigt und waren somit sehr aufwühlend – dafür bin ich sehr dankbar. Gleichzeitig kamen in beiden Texten die Monate Herbst und Winter ziemlich schlecht weg, wodurch ich mich – aufgrund meines ausgeprägten Gerechtigkeitssinnes für diskriminierte Minderheiten und (als Kind des Januars) meiner innigen Beziehung zu den Wintermonaten – dazu herausgefordert sah, mich mit ebenjenen Jahreszeiten zu solidarisieren und ihre Existenz in einem nahezu unumstößlichen Manifest zu rechtfertigen. Nach einer nicht allzu umfänglichen und zeitintensiven Recherche fiel mir auf, dass Jana und Lukas mit ihrer fehlenden Sympathie für Herbst und Winter keineswegs alleine sind. In einem Auszug aus der nachfolgenden Studie wurden zwischen dem 16. und 25. Oktober 2016 insgesamt 1024 Deutsche repräsentativ zu ihren Jahreszeitpräferenzen befragt. Daraus ergab sich folgendes Ergebnis:

Quelle: https://www.splendid-research.com/images/zahl-der-woche/Infografik-Der-Deutschen-liebstes-Wetter-2016.png

Der Sommer – auch unter dem Spitznamen „Mainstream“ bekannt, da seine Anhänger wahrscheinlich auch keinen eigenen Musikgeschmack besitzen, sondern einfach hören, was alle hören und deshalb auch mögen, was alle mögen – liegt unangefochten auf Platz eins mit 50 Prozent Zustimmung, mehr oder weniger dicht gefolgt vom Frühling – und das bestimmt auch nur wegen der durch ihn ausgelösten und seine Präsenz kennzeichnenden Gefühle.
Im Kopf-an-Kopf-Rennen um den Looser unter den Jahreszeiten nehmen sich Winter und Herbst nicht viel, wobei Letzterer noch ein paar Prozentpunkte mehr einhamstert – wahrscheinlich wegen seiner schönen bunten Blätter und so.

Dieser quantitativen Studie möchte ich nun eine qualitative Einzelfallstudie – mit nicht minder ernstzunehmender Aussagekraft – entgegensetzen. Sie mag möglicherweise von meinen persönlichen Vorlieben beeinflusst sein, doch davon sollte sich der Leser nicht fehlleiten lassen. Es werden keine Sätze fallen, wie: „Regen ist nämlich gut für die Pflanzen“ oder „wir brauchen halt alle vier Jahreszeiten“, es wird viel subjektiver zugehen.
Letztes Vorgeplänkel: Mit meinem heutigen Text möchte ich die Beiträge von Jana und Lukas keinesfalls schmälern – geschweige denn widerlegen, sondern mich vielmehr dafür stark machen, dass Herbst und Winter auch trotz niedriger Temperaturen, wenigen Sonnenstunden und viel Nässe Vorzüge mit sich bringen – je nach Perspektive.

1. Probier’s mal mit Gemütlichkeit

„Bei diesem Wetter jagt man keinen Hund vor die Tür“, lautet eine bekannte Redensart und spielt damit auf besonders Niederschlags-intensive Tage an. Während der Sinn des Sprichworts unmissverständlich sein mag, so scheint seine wortwörtliche Bedeutung in sich unschlüssig. Die allseits beliebten Vierbeiner – auch bekannt als „Mainstream“ unter den Haustieren oder bester Freund des Menschen – sind nicht unbedingt dafür bekannt, wasserscheu zu sein – auch wenn es Ausnahmen geben mag. Und Geschäfte müssen eben erledigt werden – auch an regnerischen Tagen.

Ich persönlich mag Regentage – jetzt nicht unbedingt zwanzig hintereinander. Aber ab und zu finde ich das ganz erfrischend. Da ich es bei solchem Wetter stets mit dem Hundesprichwort halte, lädt mich (Dauer-)Regen förmlich dazu ein, einen gemütlichen Tag drinnen zu verbringen. Muss ich arbeiten oder lernen, fällt mir das umso leichter, da ich draußen ja nichts Wichtiges verpasse. Sind eh alle irgendwo drin. Habe ich wenig Pflichten, so kann ich die Zeit umso mehr für Dinge nutzen, die ich schon länger wieder mal machen wollte: Zeitung oder ein gutes Buch lesen; Schreiben; Musik, Podcasts oder Hörbücher hören – langweilig wird mir so gut wie nie. Umso schwieriger ist es – seit es Netflix, YouTube & Co. gibt – sich mit haptischeren Dingen zu beschäftigen. Es erfordert etwas mehr Anstrengung und Selbstüberwindung, aber es lohnt sich. Ein gutes Buch, ein warmer Tee oder Kaffee – so klingt die optimale Entschleunigung.

Kleine Challenge für die ganz Mutigen: Wenn du es schaffst, dich durch den Regen in das nächste oder sogar dein Lieblingscafé zu kämpfen, kann das umso gemütlicher werden. Das ist mein persönlicher Geheimtipp für Entspannung und pure Gemütlichkeit.

2. Kalt kann geil, na na na na na

Was ist ermunternder als kalte Luft am Morgen? Nichts macht mich umgehend wacher, als Durchlüften direkt nach dem Aufstehen. Nichtmal der „Mainstream“-Lieblingswachmacher Kaffee. Allein schon deswegen ziehe ich den Winter jeglicher schwüler Sommerluft vor. Während diese in der heißen Jahreszeiten ermüdet, drückt und Energie raubt, bewirkt Kälte das Gegenteil – und das ganz umsonst. Denn man will ja möglichst schnell wieder aus ihr raus. Das ist mein ultimativer Tipp für alle Morgenmuffel unter uns. Wenn du trotz kalter Luft, die dein Zimmer durchströmt, wohlig weiterschlafen kannst, dann bist du wohl jemand von den ganz Harten. Alle anderen werden umgehend wach!

Ich liebe es außerdem, wenn ich meinen eigenen Atem beobachten kann. Oder mit dem Fahrrad durch die Kälte schneide – warm eingepackt natürlich. Ich hoffe, dass du diese angenehme Art der Kälte auch kennst. Sonst ist sie ja in unserer Gesellschaft in Bezug auf Zwischenmenschliches meistens sehr negativ konnotiert und kommt verhältnismäßig schlecht weg. Man sollte sie natürlich in Maßen genießen, denn zu Erfrieren wünsche ich niemandem von uns. Aber mit der angemessenen Dosierung kann sie wahrlich bereichernd sein.

3. Mach mal einen Winterspaziergang

Letztes Wochenende durfte ich auf einem Wochenendtrip in Budapest den ersten Schnee meines Winters erleben. Es war einfach wunderbar am Morgen aufzuwachen und völlig unerwartet eine weiße Winterlandschaft vorzufinden – wie im Film. Auf einmal sieht die ganze Welt so anders aus, so weiß, rein und unschuldig. Fernab von Zivilisation sogar noch unberührt und friedlich, wenn man als Erstes durch den Schnee stapft. Natürlich ist viel Schneefall für den Verkehr in einer Stadt nicht gerade optimal, aber solche Nebenwirkungen muss man – meiner Meinung nach – halt in Kauf nehmen.

Ich möchte dich dazu motivieren, beim ersten Schnee des Jahres einen Winterspaziergang zu machen. Raus in die Natur. Die kalte Luft und Stille genießen. Einen Schneemann bauen, Schlitten fahren oder eine Schneeballschlacht – wie früher als Kind. Abwechslung und Ausgleich tun gut. Und wenn man ordentlich durchgefroren, dann rein ins nächste Café und auftauen! Oder zu Hause bei Plätzchen, Punsch etc.


So, ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Text etwas Lust, auf Herbst – in dem wir uns ja befinden – und Winter – der unmittelbar vor uns liegt – machen. Entweder warst du zuvor schon ein Sympathisant mit den kalten Jahreszeiten oder halt nicht.

Wenn trotz dieses mitreißenden Manifestes immer noch nicht genügend positive Assoziationen bei dir geweckt wurden und du immer noch nicht überzeugt bist von der Schönheit der nicht ganz so warmen Jahreszeiten, dann hoffe ich, dass ich dir die kommenden Monate mit diesem Text wenigstens ein bisschen amüsanter machen konnte. Wenn du sie immer noch nicht magst, dann wünsche ich dir, dass du dich wenigstens einigermaßen arrangieren kannst.

by spaghettihirn


Was ist deine Lieblingsjahreszeit und warum?


Danka an eberhard grossgasteiger für das Beitragsfoto von Unsplash.

Depression oder doch nur November?

Heute ist ein Tag, den ich auch überspringen würde. Der Tag ist nicht so wie die anderen. Sein Alleinstellungsmerkmal ist die Bedeutungslosigkeit. 7 Uhr klingelt ein Wecker. Einer von Vielen. Alle von mir, aber heute keiner für mich. Um 8 Uhr stehe ich doch auf. Was mich zu dieser Tat treibt? Wenn ich jetzt etwas gestresst duschen und frühstücken würde, käme ich nur 15 Minuten zu spät zur Uni. Aber jenseits des Duschvorhangs ist es viel zu kalt, um schnell zu duschen. Die Butter ist zu hart, um sie aufs Brot zu schmieren. Vom Käse ist nur noch die Restkante da. Ich bilde mir ein, dass ich kurz so etwas wie einen Sonnenstrahl aus dem Fenster gesehen hätte. Schnell anziehen. Fahrrad aus dem Keller tragen. Kurz hochgeschaut – ne, kein Schimmer von Sonne mehr. Das Wetter ist so vielfältig in letzter Zeit, so abwechslungsreich. Mal trüb, mal diesig, mal bedeckt, mal bewölkt, mal neblig, mal dunstig, mal regnerisch, verlässlich zwischen 2°C und 7°C. Letztens hat sich meine Kommilitonin aus Norwegen beschwert, dass das Wetter in Deutschland so schlecht wäre. Bei ihr zu Hause liegt Schnee, oder es scheint die Sonne. Nicht so abwechslungsreich wie bei uns. Ich komme 40 Minuten zu spät. Egal. Der Raum ist zu klein für die ganze Gruppe. Ich sitze auf einem Schemel im Türrahmen. Die Vorlesung ist zäher als das Wetter. Anschließend geht´s zum Praktikum in die Ambulanz. Ist freiwillig, aber wenn mich heute irgendetwas interessiert, dann Praxis und Patienten. Echte Geschichten eben. Das Ärzte-Team in der Ambulanz ist unterbesetzt. Nur Arbeitseinsteiger. Keiner ist auf mich vorbereitet. Ich werde woanders hingeschickt. Fühle mich unerwünscht. Ist nicht das erste Mal. Woanders ist auch nicht anders. Nur woanders. 12 Uhr 45. Ich warte noch auf eine Freundin. Wir verpassen uns. Hab Hunger. Die Mensaschlange länger als je zuvor. Ich warte. Ich esse allein. Selbst Schuld, wer zu freiwilligen Veranstaltungen geht. Das, was die letzten vier Stunden passiert ist, nenne ich November-Mood. Das ist der Monat, wo die Bäume hinter dem Nebel und den Wolken so herrlich bunt sind. Wenn es heute dunkler ist, als gestern, wenn die Schuhe nässer, die Hände und Lippen trockener sind, der Kopf dicker, der Nasenrotz dünner ist, wenn das Wetter abwechslungsreich ist und Graustufen das neue bunt sind, dann ist November-Mood.

Mittlerweile sitze ich beim Bäcker, um mich mit einem zu teuren, aber umso wässrigen Kaffee bei Laune zu halten und schreibe diesen Blogbeitrag. Nach Hause fahren lohnt sich nicht und irgendwie müssen diese fünf Stunden bis zum Pub-Quiz, das meine Freunde organisiert haben ja vorbeigehen. Habt ihr auch manchmal solche Tage? Wenn das Glas halb leer ist und alles grauer und dumpfer als sonst? November-Mood?

Ich bin so froh, dass ich sagen kann: morgen wird’s besser. Manchmal muss man das mehrere Tage nacheinander sagen, aber dann passt’s, wie der Bayer sagt. Und mal ehrlich, das meiste ist ja halb so schlimmes Gejammer. Vielleicht habt ihr schon mal Bekanntschaft mit der Krankheit Depression gemacht. Vielleicht sogar du selbst, oder in deinem näheren Umfeld. Wenn das, was ich gerade oberflächlich angerissen hab, zur andauernden Abwärtsspirale wird und man nicht sagen kann: morgen wird’s besser. Dann ist das ein echtes Problem. Ich hatte durch mein Medizinstudium kürzlich häufiger Kontakt zu depressiven Menschen. Die Krankheit wird gelegentlich verniedlicht und unangemessen verwendet und viele Erkrankte werden stigmatisiert. Warum? Weil sie unfassbar anstrengend sind und nicht mehr in unsere hedonistische Leistungsgesellschaft passen. Sie versprühen so eine Aura, die alles und jeden mit in den Strudel reist. Wenn ich mich 15 Minuten mit einem depressiven Patienten unterhalte, brauche ich danach erstmal etwas Zeit, um wieder aufzutauchen. Zurzeit liegt die Lebenszeitprävalenz, das bedeutet die Wahrscheinlichkeit im Laufe des Lebens mal depressiv zu werden, bei knappen 20 %. Das bedeutet: es betrifft jeden. Nicht zwingend dich persönlich, aber früher oder später jemanden in deinem näheren Umfeld. Besonders bei älteren Menschen, die häufig mit Einsamkeit zu kämpfen haben, wird die Krankheit unterschätzt. Prognostiker prophezeien sogar, dass die Zahlen steigen werden. Hauptsächlich aufgrund von gesellschaftlichen Veränderungen – immer mehr Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind gefordert, größere Herausforderungen im Umgang mit Stress, weniger Abgrenzung zwischen verschieden Lebensbereichen, usw. Oder ist es doch nur eine Frage des Lichts?

Wenn du dich auch manchmal so fühlst, wie ich heute, dann will ich dir sagen: Thank God, it’s just November-Mood! Morgen wird’s besser. Wenn du allerdings jemanden im Kopf hast, der oder die unter einer Depression leiden könnte, z.B. deine Oma, dein Freund, deine Arbeitskollegin, oder du dich selbst damit beschäftigen möchtest, dann habe ich dir hier zusammengestellt, worauf du achten kannst und welche Do’s and Dont’s du beachten solltest.

Woran kann man eine Depression erkennen?

  • Negative, gedrückte Stimmung
  • Freudlosigkeit
  • Interessenverlust
  • Antriebslosigkeit
  • Negative Sicht auf sich selbst, die Welt, die Zukunft
  • Die Symptome sollten mindestens 2 Wochen bestehen

Was du tun kannst!

  • Hör zu ohne zu verurteilen.
  • Drück Empathie, Ermutigung und Unterstützung aus.
  • Hilf dabei, Ressourcen zugänglich zu machen (Arzt, Psychotherapeut,…).
  • Kenn deine Rolle und behalte realistische Erwartungen diesbezüglich bei.

Was du NICHT tun solltest!

  • Sag nicht: „Sei stark“, „Stell dich nicht so an“, „Sei dankbar für das, was du hast“, „Fokussiere dich auf das Positive“.
  • Angst haben, nach suizidalen Absichten zu fragen.
  • Unterschätze nicht, was diejenige oder derjenige durchmacht, sag nicht „ich weiß genau, was du fühlst“ und lass Vergleiche mit Menschen aus sozio-ökonomisch schwächeren Regionen beiseite.
  • Lass die Person nicht zurück (ohne mit ihr darüber gesprochen zu haben).
  • Vernachlässige dich nicht und gib Acht auf dich selbst!

https://www.mindbodygreen.com/0-12962/the-dos-donts-of-helping-a-friend-whos-depressed.html

Und für die ganz Interessierten: https://www.leitlinien.de/nvl/html/depression/kapitel-1

Euer Lukas


Photo by Glenn Carstens-Peters on Unsplash

Kennst du mich wirklich?

Seit einiger Zeit ärgere ich mich über nervige Werbung auf YouTube. Versteht mich nicht falsch, ich ärgere mich nicht über die Werbung an sich. Die gehört ja irgendwie dazu und finanziert die Creator, die dahinter stehen. Vielmehr ärgere ich mich über die Art der Werbung.
Ich hasse Handyspiele! Erst recht solche, in denen man irgendwelche bunten Bonbons miteinander verbinden und zerstören muss oder die, in denen man mit kleinen schwarzen Bällen Mauern abschießt. Keines dieser Spiele befindet sich auf meinem Handy und das letzte Mal, als ich so etwas in der Art heruntergeladen habe, war die Zeit, in der ich mein Handy viel mehr als Spielzeug und nicht als Tool verstand. Also wer bei Google hat dann beschlossen, dass mir so etwas gefällt? Wieso bekomme ich andauernd diese Werbung? Es muss irgendwo einen Fehler im System geben!

Vor einigen Tagen machte ich mich also auf Spurensuche. Im Wissen, dass Google von jedem ein Nutzerprofil erstellt und man dies nach Belieben bearbeiten kann, machte ich mich auf den Weg in die Google Katakomben. Die Rumpelkammer des Schreckens. Und was ich da fand, war tatsächlich erschreckend. Eine wilde Ansammlung von verschiedensten Daten Flimmerten mir entgegen. Eine lange Liste an Interessen und eigenschaften, die mich beschreiben. Schön kategorisiert und mit bunten Icons versehen. Wenn man diese angeklickt bekommt man weitere Infos und Google erklärt einem in freundlichem, nichtssagenden Marketingslang, warum sie zu dieser vermutung kommen: »Google vermutet dieses Interesse basierend auf Ihrer angemeldeten Aktivität in Google-Diensten sowie auf Ihrer angemeldeten Aktivität auf Websites und Apps, die nicht von Google stammen.«

Ausschnitt aus den Google Ad Settings

Wenn man die Informationen Kombiniert bekommt man ein ziemlich gutes Bild von mir:
Mein Name ist Philipp Jenny. Ich bin zwischen 18 und 24 Jahren und männlich. Ich bin Bachelor-Student und habe ein Kleingewerbe, das aber eher ein Nebenjob ist. Seit kurzem bin ich tief im Apple Ökosystem gefangen und besitze einen sehr, sehr alten Gebrauchtwagen. Ich interessiere mich für Kameraequipment und habe mich vor einiger Zeit angefangen, mich mit Audioproduktion zu beschäftigen. Ich habe einen immensen Kaffeekonsum und esse oft Fastfood. Ich gehe gerne Wandern, ab und zu mal Joggen und beschäftige mich in letzter Zeit vermehrt mit Umwelt und Klimawandel. Wenn ich einkaufen gehe, achte ich stark auf Preise und vergleiche. Generell interessiere ich mich sehr für Technik und Computer (…)

Das könnte ich noch ziemlich lange fortführen. Außer ein paar kleiner Feinheiten und dass Google denkt, dass ich gerne Handyspiele spiele, haben sie mich erstaunlicherweise sehr gut getroffen.
Ich wusste ja, dass Google mich gut kennt. Anders hätte ich mir die präzisen Video Vorschläge auf YouTube nicht erklären können. Aber so gut? Das ist schon schockierend.
Aber warum kennt mich Google so gut?

Eine Situation wie die folgende könnte dir vielleicht bekannt vorkommen:
Da hat man eine merkwürdig eitrige Stelle am Zeh und will wissen, was das sein könnte. Klar! Ich frage mal Google. Im Internet hat sicher irgendjemand in irgendeiner Form an irgendeinem Ort auf diesem Planeten ein ähnliches Problem. Nichtsahnend googlet man also vor sich hin und sucht… Wikipedia. Apotheken Umschau. GuteFrage.net. Einige Websiten und Suchbegriffe später steht das Ergebnis fest: Vermutlich Lungenkrebs. Bösartig. Im Endstadium. Wie lange habe ich wohl noch zu leben?
Was ich hier vielleicht ein bisschen überspitzt darstelle, ist tatsächlich ein sehr interessantes Phänomen. Für mich ist Googlen eine alltägliche Sache. Hemmungslos und ohne nachzudenken, tippe ich alles ein, was ich wissen will. Egal, ob beim Arbeiten am Computer oder unterwegs am Handy. Egal, ob Katzenvideos, Matheprobleme, Krankheiten, Wetter, Routenplanung, geheime Weihnachtsgeschenke, … Man könnte die Liste ins Unendliche fortführen. Was da alles an Suchbegriffen zusammenkommt, ist schon erstaunlich. Viele von uns stellen Google Fragen, die wir uns sonst niemals trauen würden, einen Menschen zu fragen. So kommt eine erhebliche Datenmenge zusammen. Stück für Stück lernt Google uns immer besser kennen.

Wenn ich genau über die verschiedenen Daten nachdenke, die ich tagtäglich einspeise, muss ich sagen: Die Suchmaschine weiß schon ziemlich viel. Kennt mich Google vielleicht besser als meine Freunde und Bekannte? Wie gut kenne ich eigentlich mein Umfeld? Führe ich nicht den immer gleichen Smalltalk? Oder lerne ich Menschen wirklich mit allem, was sie beschäftigt kennen? So oft führe ich die immer gleichen Gespräche. »Wie läufts in der Uni?« »Es regnet jetzt schon viel zu lange!« »Hast du das letzte Spiel vom SC Freiburg gesehen?« Alles eher Nebensächlichkeiten, die nichts zur Sache tun.
Mir persönlich fällt es extrem schwer, mich zu öffnen und Leuten zu sagen, wie es mir wirklich geht. Wenn ein Problem auftaucht, würde ich mich viel lieber in irgendeinem Loch verkriechen und mit niemandem reden.

Joschka hat Anfang des Jahres in einem Beitrag über Freundschaften geschrieben. Ihm ist aufgefallen, dass sich viele seiner Freundschaften auf ein Interessensgebiet oder auf einen Lebensabschnitt beschränken. Als Résumé schrieb er:

»Ich denke, der erste Schritt liegt darin, dass ich anfange, mich wieder wirklich für mein Gegenüber zu interessieren.«

Aus: Wann wir wohl anfangen, uns wieder wirklich füreinander zu interessieren – ein Plädoyer

Ich würde noch Stückchen weiter gehen. Reines Interesse am anderen ist ein erster Schritt. Man muss aber auch bereit sein, persönliche Dinge preiszugeben.

In der Bibel gibt es ein Vorbild für eine tiefe Gemeinschaft der ersten Christen. Damals führten die Gemeindemitglieder ein gemeinsames Leben. Sie wussten, dass sie aufeinander angewiesen sind und sich aufeinander verlassen konnten. Wenn schwierige Zeiten kamen, unterstützen sie sich gegenseitig, beteten füreinander und halfen einander am Glauben festzuhalten. Das alles im ganz normalen alltäglichen Leben. Wie schön ist es doch, wenn wir auch Menschen haben, mit denen wir das Leben teilen können! Mit denen wir durch die Höhen und Tiefen gehen können. Menschen auf denen wir vertrauen können. Ich glaube, das ist heutzutage zunehmend schwieriger, weil wir oft abgekapselt in unserer kleinen Welt leben.

Hast du jemanden, mit dem du dein Leben teilst, der dich wirklich kennt, wie du bist? Jemanden, mit dem du nicht nur einen Lebensabschnitt verbringst, sondern zu dem du eine tiefe und vertraute Freundschaft aufbauen kannst? Damit meine ich in erster Linie nicht einen Partner. Für wen könntest du ein solcher Freund sein?


P.S.: Wenn du selber mal herausfinden willst, was Google über dich weiß, dann klicke hier

Text: Philipp Jenny
Danke an Joni für das Bild!

Gegen den Strom

„Hey, wie heißt du? Wo kommst du her? Was studierst du?“

Diese Fragen habe ich in den letzten Wochen unzählige Male gestellt und gestellt bekommen. Der klassische Einstieg in einen (Erasmus-)Smalltalk. Meistens fragt man anschließend noch aus welchen Landesteil genau der Gesprächspartner kommt, obwohl man lediglich die Hauptstadt kennt. So lautet die folgende Reaktion mit einem Schulterzucken häufig: „Nie gehört.“

Es ist Orientierungsphase. So, wie viele von uns sie zu Beginn eines neuen Lebensabschnitts kennen. Man lässt sich auf viel Neues ein, lernt einige Menschen kennen und versucht sich damit zu arrangieren. So weit, so gut. Doch bei Erasmus habe ich diese Zeit noch ein Stück intensiver erlebt und mit ein paar besonderen Eigenarten, weshalb ich mich dazu entschlossen habe, darüber zu schreiben.

Erstmal vorneweg: Erasmus ist ein geniales Austauschprogramm, dass es Studierenden ermöglicht vorwiegend in einem anderen Land innerhalb der Europäischen Union zu studieren und dafür auch noch Geld zu bekommen. Ein tolles Privileg! Für mich ging es in diesem Fall nach Zagreb (die Hauptstadt von Kroatien) – warum ist eine andere Geschichte.

Hinter mir liegt die Eingewöhnungswoche. Im Gegensatz zu den meisten anderen Erasmus-Studierenden war ich bereits zwei Wochen vorher zu einem Intensiv-Sprachkurs in der Stadt. Die dritte Woche bestand zusätzlich im Wesentlichen aus Party und Alkohol. Gegen beides habe ich nichts einzuwenden; die geballte Intensität hat mir jedoch zu schaffen gemacht. Infolgedessen habe ich mir eine Erkältung eingefangen. Meinem Körper wurde es also auch zu viel. Damit bin ich nicht der Einzige (und am Rande stellt sich die Frage, ob man sich genauer mit den gesundheitlichen Risiken von Erasmus auseinandersetzen sollte).

Auf der einen Seite ist die Eingewöhnungswoche unglaublich wichtig, um Menschen kennenzulernen und sich zu vernetzen. Ich habe selten eine so offene Stimmung erlebt. Aus einer kollektiven Unsicherheit kommen selbst Introvertierte ungewöhnlich weit aus sich heraus. Man spürt, dass alle im selben Boot sitzen. Diese anfänglichen Gruppendynamiken finde ich immer spannend.

Nichtsdestotrotz hinterlässt die Woche nicht nur bei mir Spuren. Viele sind erschöpft und meinen, man könnte es auch mal ein bisschen langsam angehen lassen – nächste Woche. Doch das scheint sehr schwierig zu sein. Man möchte ja nichts verpassen, nicht den Anschluss verlieren. Ständig geht jeden Abend irgendwo etwas. In kürzester Zeit hat sich eine permanente Party-Dynamik entwickelt. Da ist es besonders herausfordernd, zu sich selbst und seinen Bedürfnissen zu stehen und auch mal „Nein“ zu einem Event sagen.

Ich bin nicht nach Zagreb gekommen, um ein klassisches Erasmus-Party-Semester zu machen (so wie viele Südeuropäer, deren Nationalität(en) ich an dieser Stelle verschweigen möchte). Das sollte auf keinen Fall zu kurz kommen, aber man kann es auch übertreiben. Teilweise hat sich bereits eine exzessive Party-Dynamik entwickelt. Unterschiedliche Gewohnheiten verschiedener Kulturen prallen aufeinander.

Ich möchte vor allem Sprache, Land und Leute kennenlernen. Mich kulturell weiterbilden. Und vor allem viel Zeit mit Schreiben verbringen – als eine Art kreativ Schaffender im Café. (Vielleicht habe ich mir hier etwas zu ambitionierte Ziele vorgenommen). Vor Erasmus dachte ich, dass das kein Problem ist und ich hier viel Zeit haben werde. Nach einer Woche ist mir klar geworden, dass das mit die größte Herausforderung sein wird – neben dem Teilen eines etwa 12m2 großen Zimmers. Ich hatte nicht erwartet, dass rund 500 Erasmus-Studenten nach Zagreb kommen werden. Es sollte eine Auszeit werden. Ich dachte (oder hatte vielleicht auch gehofft), ich wäre der Einzige…

So setze ich mich also damit auseinander, wie oft ich in der Woche feiern gehen möchte? Wie viele soziale Kontakte oder Freundschaften ich aufbauen/pflegen kann oder will? Oder an wie vielen Aktivitäten des Vereins, der Aktionen für Erasmus-Studierende organisiert, ich teilnehmen möchte? Oder wie viele Reisen ich unternehmen kann?

Mir ist jedoch bewusst geworden, dass es mir um mehr geht, als eine außergewöhnlich schöne Zeit zu haben. Dass ich hier vor allem etwas mitnehmen möchte und deswegen teilweise andere Motive/Ziele/Erwartungen und Wünsche an mein Erasmus-Semester habe, als einige meiner Mit-im-Boot-Sitzer. Deshalb fühlt sich gelegentlich ein bisschen so an, als würde ich ab und an gegen den Strom schwimmen – ein innerer Antrieb, der mich dazu bewegt hat nach Zagreb zu kommen. Ich wollte noch nie machen, was alle machen. Lieber ein bisschen anders sein. Mein Ding machen. Gegen den Strom schwimmen. Das erinnert mich an ein Lied aus meiner Kindheit:

„Sei ein lebendiger Fisch.
Schwimme doch gegen den Strom.“

So möchte ich sein! Lebendig! Was ich früher als Kind voller Leidenschaft mitgegröhlt habe, ist heute eine gelegentlich anstrengende Herausforderung geworden. An dieser Stelle meine ich nicht, dass ich aus Prinzip eine Anti-Haltung einnehme einfach nur um dagegen zu sein und sein Ding zu machen. Ich will vielmehr zu meinen Motiven zu stehen, denn:

„Nur die toten Fisch schwimmen immer mit dem Strom,
lassen sich von allem anderen treiben.“

Zum Abschluss 3 Fragen an dich zum Nachdenken und Beantworten:

  • Schwimmst du eher mit oder gegen den Strom?
  • Wie fühlt es sich für dich an, gegen einen Strom schwimmen?
  • Lohnt sich das für dich? Warum?

Schreib uns doch deine Gedanken entweder per Mail oder Whatsapp (einfach auf den Link klicken).

Hier kannst du dir das ganze Kinderlied anhören:


by spaghettihirn

Vielen Dank an danny moore für das Foto von Pixabay.

Würde Jesus einen Burger bei McDonalds bestellen?

Als ich auf die Welt kam, wussten meine Eltern bereits, wie sie mich nennen würden: Greta. Ein norwegischer Name, den sie besonders schön fanden. Es gab Zeiten, da mochte ich meinen Namen nicht. Der Grund dafür: niemand anderes hieß so. Erst mit 16 Jahren lernte ich zum ersten Mal eine Person kennen, die den gleichen Namen trug wie ich. Sie war 84 Jahre alt und in Wirklichkeit hieß sie „Margareta“, doch ihre Enkel nannten sie „Oma Greta“. Und irgendwann fand ich es dann auch cool, einen Namen zu haben, der weniger bekannt war.
Doch genau das änderte sich im Mai 2018, als die damals 15-jährige Greta Thunberg, anstatt in die Schule zu gehen, vorm Parlamentsgebäude in ihrem Heimatland Schweden für einen konsequenteren Klimaschutz demonstrierte. Welche Welle daraufhin international ausbrach, ist niemandem von uns entgangen. „Fridays for Future“ wurde ins Leben gerufen und weltweit demonstrieren junge Menschen und mittlerweile auch Erwachsene jeden Freitag für „climate justice“ (übersetzt: Klimagerechtigkeit).

Greta Thunberg beeindruckt mich! Ihr Mut, ihre Hingabe und ihre Authentizität lassen mich wirklich ehrfürchtig werden. Umweltschutz und die Folgen des Klimawandels waren auch für mich schon seit dem Kindergartenalter wichtige und emotionale Themen. Ich bin dankbar für das, was meine Namensvetterin durch ihre Taten erreicht hat und tagtäglich erreicht!
Und ich will mich ihr anschließen und hier auf dem Blog über genau diese Themen sprechen! Denn auch, bzw. vor allem Christen sollten Klimaschutz ernst nehmen. Warum? Darauf will ich in diesem Beitrag eingehen!

2 gute Gründe, warum Christen den Klimaschutz ernst nehmen sollten:

1. Gottes „gute“ Schöpfung ehren
Christen glauben, dass Gott der Schöpfer der Welt ist. Im Schöpfungsbericht heißt es, dass alles, was Gott erschuf, in seinen Augen „gut“ war. Auch können wir in der Bibel lesen, dass Gott den Menschen als „Verwalter seiner Schöpfung“ erschaffen hat:
„Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich! Sie sollen walten über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere, die auf der Erde kriechen.“
(EÜ, Genesis 1,26)

Die Schöpfung ist ein „Geschenk“ von Gott an uns Menschen. Viele berichten, dass sie sich Gott in der Natur am nächsten fühlen, weil ihre Schönheit und ihre Größe von IHM zeugen.
Doch wie gehen wir mit Gottes „guter“ Schöpfung um?
Plastikmüll im Meer, Aussterben von faszinierenden Unterwasserlandschaften, ausgetrocknete Flussbetten, schmelzende Eisberge, Abholzung von Regenwäldern für wirtschaftliche Zwecke, Überproduktion und Wegschmeißen von Lebensmitteln, klimabedingte Umweltkatastrophen, Anstieg der Meeresspiegel und noch viel mehr!
Das sind nur einige der Folgen unseres bisherigen Umgangs mit dem Geschenk, das Gott uns Menschen einmal aus purer Liebe übergeben hat.

Und was ist mit den, von Gott geschaffenen und vom Menschen benannten Tieren? Ja, Gott beauftragte den Menschen, über die Erde und die Tiere zu „walten“. Doch wie sieht diese „Verwaltung“ heutzutage aus?
Grausamste Massentierhaltung, Artensterben, Wilderei, Überfischung der Meere, Tierversuche und so weiter…
In Sprüche 12,10 heißt es: „Ein guter Mensch sorgt für seine Tiere, der Gottlose aber ist durch und durch grausam.“

Wo ist also unsere Achtung vor Gottes „guter Schöpfung“ geblieben?
Deshalb meine Frage: Würde Jesus einen Burger bei McDonalds bestellen?
Einen Burger, für dessen Herstellung 2400l Wasser verbraucht wurden und für dessen Frikadelle ein Tier gestorben ist, das zuvor gemeinsam mit bis zu 500 anderen Rindern auf minimalstem Stallplatz gemästet und unwürdevoll getötet wurde?
Ich weiß es nicht. Würdest Du den Burger essen?

2. Deinen Nächsten lieben
Als die Jünger von Jesus wissen wollten, welches Gebot das Wichtigste sei, antwortete Jesus: „Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst.“ (Markus 12,31)

Wenn ich mir ein T-Shirt bei H&M (etc.) kaufe, trage ich mit meinem Kauf dazu bei, dass Kinder weiterhin unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen und für einen viel zu niedrigen Lohn Kleidung herstellen, die anschließend für relativ wenig Geld in v.a. westlichen Ländern verkauft wird. Ehre ich damit meine Mitmenschen?

Die Folgen des Klimawandels (Dürre, Trockenheit, Waldrodung, Überschwemmung, etc.) treffen momentan vor allem Menschen in Entwicklungsländern. Also Menschen, die vorwiegend in wirtschaftlich schwachen Ländern leben und ihre Nahrung zum Großteil aus eigener Landwirtschaft beziehen. Klimaschwankungen führen unter anderem dazu, dass die Ernten ausbleiben und Familien ihre Existenzs- und Nahrungsgrundlage verlieren. Unterernährung, Krankheiten, Trinkwassermangel und das Verlassen der eigenen Heimat sind die Folgen. Ehre ich also meine Mitmenschen, wenn ich (zum Beispiel) einen Inlandsflug von München nach Berlin buche und damit zu einem erhöhten (und unnötigen) CO2-Ausstoß beitrage, der wiederum den Klimawandel vorantreibt?

Ich glaube, dass es unbedingt notwendig ist, dass sich Christen ihrer (von Gott übertragenen) Verantwortung bewusst sind und mit ihrem Lebensstil einen Unterschied in dieser Welt machen! Meiner Meinung nach ist Klimaschutz eine zutiefst christliche Erfindung. Jede unserer täglichen (Kauf-/Handlungs-)Entscheidungen ist eine Möglichkeit, Gottes Schöpfung und unseren Mitmenschen weltweit die Ehre und Würde entgegen zu bringen, die ihnen zustehen!

Also los!
Wenn ich mit Freunden über Klimaschutz spreche, höre ich häufig die Aussage: „Aber es bringt doch sowieso nichts, wenn nur ich meine Lebensweise verändere! Alle Menschen müssten mitziehen.“
Ich kenne diesen Gedanken auch. Verständlich, oder?
Während ich komplett auf tierische Produkte verzichte, um meinen CO2-Ausstoß zu verringern, bucht eine Freundin von mir gerade ihren achten Flug für einen Wochenendtrip dieses Jahr. Das frustriert mich!
Doch auch ich habe noch lange nicht in jedem Bereich meines Alltags einen umweltschonenderen Weg gefunden! Der entscheidende Punkt ist, dass jeder von uns in seinem Alltag einen ersten Schritt machen kann! Und dann einen zweiten und einen dritten.

6 einfache Schritte, die Du tun kannst:

  1. Iss weniger/kein Fleisch und andere tierische Produkte
  2. Nutze Fahrrad und Bahn statt Auto und Flugzeug
  3. Unterstütze Organisationen finanziell, die Entwicklungshilfe und Armutsbekämpfung vorantreiben (Bsp.: Brot für die Welt)
  4. Geh streiken – am 29.11.2019 in deiner Stadt am „Global Day of Climate Action“
  5. Hinterfrage deinen Konsum
    – Wo kannst Du mehr auf Plastik verzichten?
    – Schonmal deine Kleidung „second hand“ gekauft?
  6. Informier dich über Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Tierhaltung und Umweltpolitik. Zum Beispiel hier:
    – Fridays for Future: https://fridaysforfuture.de/
    – IPPC Report: https://www.de-ipcc.de/
    – 17 Nachhaltigkeitsziele der Micha-Initiative: https://www.micha-initiative.de/nachhaltigkeitszielesdgs
    – Film über Tierhaltung weltweit: http://www.earthlings.de/

Das war’s von mir diese Woche! Mir liegt dieses Thema sehr auf dem Herzen und ich weiß, dass das Lesen dieses Beitrags durchaus unangenehm sein kann. Ich möchte auf keinen Fall „von oben herab“ schreiben. Es geht mir darum, einen Anstoß dazu zu geben, sich über dieses längst überfällige Thema (und unsere Verantwortung dafür) Gedanken zu machen und neue Wege und Möglichkeiten im Alltag zu finden. Auch ich darf dabei noch Vieles lernen und verändern.

Meine Frage an Dich:
Wie stehst Du zum Thema „Klimaschutz“ und welchen Schritt wirst du diese Woche noch umsetzen?

Ich freue mich (wirklich) auf Deine Antwort!
Deine Greta, die sich jetzt erstmal ein leckeres veganes Eis gönnt! 😉

Zweirad vs. Vierrad – Das Duell

„Hat er sie noch alle? So ein Spinner!“ Das denke ich mir, als mich ein Auto extrem eng und schnell in einer schmalen Einbahnstraße überholt. Sein Nummernschild und sein Verhalten hatten mich schon darauf hingewiesen, dass er sich hier nicht auskannte. Ich hatte ihn vor einigen Augenblicken mit meinem Fahrrad überholt, weil er stehengeblieben war. Vermutlich suchte er nach dem Weg. Mein Manöver hatte ihn offenbar so provoziert, dass er sich zu seiner aggressiven Überholaktion hinreißen ließ.

Die Einbahnstraße endet an einer größeren Straße. Er biegt rechts ab. Ich auch. An der nächsten Kreuzung muss ich links. Also vom Fahrradweg über die Fahrbahn, um mich in der kleinen, extra für Fahrradfahrer eingerichteten Linksabbiegerspur einzuordnen. Er bleibt in der durchgehenden Spur. Da Berufsverkehr ist, ist es sehr voll. Links neben mir Autos und rechts auch. Da ich als Fahrradfahrer einfach auf meiner Linksabbiegerspur vorbei kann, muss ich an ihm und seinem Auto vorbei. Kurz bevor ich vorbeifahre, fällt ihm ein, dass er sich falsch eingeordnet hat und doch links abbiegen will. Er blinkt und will sich jetzt wohl irgendwie noch dazwischen quetschen. Ich bremse, mein Vorderrad auf Höhne seines Hinterrads. Ich bin noch ziemlich geladen von seinem prollig-gefährlichen Überholmanöver und sehe es überhaupt nicht ein, jetzt auf meine Vorfahrt zu verzichten. Unsere Augen treffen sich in seinem linken Seitenspiegel. Während er mich neben seinem Auto sieht, fängt er an links rüber zu ziehen. Seine B-Säule kommt immer näher, es interessiert ihn überhaupt nicht, dass ich eigentlich Vorfahrt hätte.

Damit hat er bei mir gerade ein Toleranzlevel überschritten. Ich bin das schwächste und hilfloseste Glied der Situation, eingeengt zwischen Autos. Er hat zu viel herumgekratzt meinem Gerechtigkeits- und Sicherheitssinn. Er hat zu sehr herumgetreten auf meinem Stolz, meiner Ehre, meiner Autonomie. Und jetzt fordert er das Recht des Stärkeren ein, nutzt seine Macht aus. Ich überlege eine halbe Sekunde, nehme meine rechte flache Hand und knalle ihm damit äußerst beherzt auf sein Dach. Der Schreck sitzt. Ich fahre schnell vorbei. Zu spät macht er seine Tür auf, um mich anzumotzen. Während ich schnell links abbiege, merke ich wie mein Puls vor Euphorie hochgeht. In einem Augenblick die Machtverhältnisse umgekehrt. Stolz, Ehre, Autonomie, Sicherheit und Gerechtigkeit wiederhergestellt – scheinbar. Ich biege rechts ab, folge meinem normalen Weg, als ich bemerke, dass der Kerl mich verfolgt. Er überholt mich, schneidet mir den Weg ab, ich habe keine Chance. Er steigt aus, stürmt auf mich zu, brüllt mich an. Schon etwas bedrohlich, mit seiner Camouflage-Hose. Er will mich an meiner Jacke packen, tickt mir etwas auf meinen Helm, aber laut werden kann ich eben auch: „Fass mich nicht an!“ Meine ganze Körpersprache und Stimmlage drückt Kontrolle und Selbstbewusstsein aus. Er nimmt Abstand und ich lasse einen Satz mit den Wörtern Polizei, Nummernschild und Körperverletzung fallen. Er steigt immer noch schimpfend wieder in sein Auto. Ich fahre weiter, muss direkt links abbiegen. Er gibt nochmal Gas und schneidet mich während ich links abbiege, um dann zu verschwinden.

Wie war es so weit gekommen?

Ich habe diese Schwäche, dass ich sehr allergisch reagiere, wenn Autofahrer keine Rücksicht auf Fahrradfahrer nehmen. Das schneidet sehr scharf und empfindlich in meinen Stolz und meine Ehre ein. Meine Geltungssucht und mein Durst nach Gerechtigkeit nehmen dann überhand. Nicht, dass ich ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden nicht gut heißen würde. Aber tatsächlich ist es meine Schwäche, dass ich da nicht einfach drüber stehen kann. Selbstjustiz für meinen Stolz. Natürlich war das Verhalten dieses Typen nicht in Ordnung und ungerecht, aber ich hätte aussteigen und einstecken können.

„Ihr wisst, dass den Vorfahren auch gesagt wurde: Auge um Auge, Zahn um Zahn! Doch ich sage euch: Leistet keine Gegenwehr, wenn man euch Böses antut! Wenn jemand dir eine Ohrfeige gibt, dann halte die andere Wange auch noch hin! Wenn einer dich vor Gericht bringen will, um dein Hemd zu bekommen, so lass ihm auch noch den Mantel!“

Matthäusevangelium 5,38-40

Auf den nächsten Metern musste ich dann den Kampf zwischen Stolz, Eitelkeit, Schuld und Scham ausfechten. Gerade als Christ hätte ich ein anderes Verhalten an den Tag legen sollen. Weg vom „Wie du mir, so ich dir“ zum „Wie Christus mir, so ich dir“. Immerhin liebt Jesus diesen Kerl genauso wie mich. Wer weiß schon, warum er so ist, wie er ist? Ist die Gerechtigkeit, die Jesus mir verschafft nicht viel zu groß und vollkommen, als dass ich noch selbst etwas hinzufügen könnte? Es wäre an mir gewesen, diese göttlich-andersartige Gerechtigkeit zu reflektieren. Es wäre an mir gewesen, einzustecken, meinen Egoismus und meine Geltungssucht zu überwinden. Zum Glück ist mein Heimweg lang genug, dass ich um Vergebung für ihn und für mich bitten kann und mir ein altes, lieb gewonnenes Lied in Erinnerung rufen kann:

Gott, lass uns dein Heil schauen
Auf nichts Vergänglich‘s trauen,
Nicht Eitelkeit uns freun!
Lass uns einfältig werden,
Und vor dir hier auf Erden
Wie Kinder fromm und fröhlich sein.

Matthias Claudius – Der Mond ist aufgegangen

Euer Lukas

Photo by Hermes Rivera on Unsplash

#läuftbeimir. Nicht.

Wenn du diesen Beitrag jetzt liest, dann versetze dich einmal eine Woche zurück. Was hast du an diesem Tag gemacht? Nun, ich saß ziemlich verzweifelt vor meinem Laptop, schaute die Kalendertage an, die wie ein Wimpernschlag vergingen und fragte mich, wann ich endlich diesen Beitrag zu Papier bringen würde. Normalerweise hätte ich ihn schon längst fertig haben sollen. Alleine deshalb, um nachher keinen unnötigen Stress haben zu müssen und nochmal Korrektur lesen zu können.

Genau dieses Problem hatte ich nun. Weniger als eine Woche vor Veröffentlichung hatte ich nicht einmal den ersten Satz aufgeschrieben. Ich kann euch versichern, ich war sehr verzweifelt.

Doch warum bin ich überhaupt in diese Situation gelangt? Ich wusste, an äußeren Umständen konnte es nicht liegen, da ich die gesamte Woche Urlaub hatte und diese eigentlich für das Schreiben dieses Beitrags nutzen wollte. Stattdessen mühte ich mich mit anderen Dingen ab, tat alles andere als meinen Laptop zu schnappen und anzufangen. Ich musste ja noch die Wohnung gründlich putzen… Einkaufen war auch wieder mal an der Zeit, geschweige denn von den dreckigen Fenstern…

Du entdeckst vielleicht ein Gefühl zwischen den Zeilen, welches du auch kennst. In unserem Leben haben wir uns spätestens vor den Hausaufgaben in der Schule gedrückt und erst einmal alles andere erledigt außer das, in dem Moment, Wichtigere. Genauso ging es mir mit diesem Beitrag.

Der ein oder andere kennt dieses kleine gefürchtete Wort: SCHREIBBLOCKADE. Vermutlich haben ebenso alle Musiker, Poetry Slammer, Dichter oder Autoren damit Erfahrungen gemacht. Rein aus Interesse habe ich mich mal auf Wikipedia schlau gemacht und das Wort gegoogelt. Und irgendwie habe ich mich dort in meiner Situation wiedergefunden. Was ich herausgefunden habe? Lest selbst:

Punkt eins. Definition: „Eine Schreibblockade ist ein psychisches Phänomen, bei dessen Auftreten die Autoren dauerhaft oder vorübergehend nicht in der Lage sind zu schreiben.“ Check. Dem kann ich zustimmen.

Punkt zwei. Erscheinungsformen: „Der Text wird zwar geplant, es gelingt aber nicht, ihn zu schreiben.“ Check. Auch dies kann ich bestätigen. In meinem Kopf hatte ich schon 2 Wochen vorher ein festes Thema über das ich schreiben wollte. Feste Formulierungen hatte ich auch schon zwischengespeichert, ich hätte den Text also nur noch runter schreiben müssen.

Aber gehen wir weiter zur zweiten Erscheinungsform, die wie ich finde, noch besser passte: „Das Schreiben wird als qualvoll empfunden und es werden Vermeidungshandlungen wie Aufräumen, Putzen etc. ausgeführt.“ Ok, als qualvoll würde ich es vielleicht nicht unbedingt bezeichnen, eher vielleicht als eine große Überwindung. Aber ja, die Vermeidungshandlungen habe ich leider tatsächlich ausgeführt. Was zum Putzen und Aufräumen allerdings noch dazu kam ist Netflix. Muss ich zugeben.

Punkt drei. Ursachen: „Eine davon ist der Anspruch, sofort einen fehlerfreien und perfekten Text schreiben zu müssen.“ Check. Irgendwie fand ich gerade diese Formulierung interessant, obwohl ich doch erst einmal stutzen musste. Hatte ich diesen Anspruch denn? Eigentlich wusste ich ja, dass es auf unserem Blog darum geht, authentisch zu sein und aus alltäglichen Erlebnissen erzählen. Ein perfekter Text ist dann ja nicht wirklich nötig. Oder doch? Ich glaube im Insgeheimen will jeder von uns einen möglichst spannenden, anregenden, stilistisch guten und fehlerfreien Artikel präsentieren. Ist logisch und natürlich auch erstrebenswert und doch brauchen wir vielleicht manchmal grade diese Zeiten der Schreibblockaden, um zu realisieren, dass es nicht darauf ankommt. Mir ging es jedenfalls so.

Aber um das Ganze noch zu übertrumpfen, las ich erst vor paar Tagen einen Post von einer Autorin, die ein ganz ähnliches Gefühl beschrieb. Ein Gefühl der Leere und des „Ich habe gerade nichts zu teilen“. Ihr Fazit dazu war: „Ich will nicht reden, um zu reden. Ich will nicht posten, um zu posten. Ich will nicht schreiben, um zu schreiben.“ Das hat mich sehr bewegt und hing mir noch lange nach. Und je länger ich darüber nachdachte, desto stärker wuchs in mir das Gefühl, dass ich nicht über das eigentlich geplante Thema schreiben konnte, nur um einen Text zu präsentieren, der dann pünktlich um 16:00 Uhr erscheint. Ich wollte nicht schreiben, um zu schreiben!

Schlussendlich habe ich mich dann dazu entschieden, diesem Artikel kein Thema, kein besonders spannendes Ereignis oder eine Fragestellung zu Grunde zu legen, sondern lieber das nieder zu schreiben, was mir grade am schwersten fällt und auf der Seele liegt. Ich habe am Ende dieses Beitrags kein Fazit und keine Aufforderung an dich. Stattdessen hoffe ich nur, dass du einen ehrlichen Einblick in mein Herz gewinnen konntest. Denn zuallererst möchte ich authentisch sein in dem, was ich tue. Oder in dem, was ich schreibe. Auch wenn ich in manchen Momente eigentlich nichts zu sagen haben.

Danke an Lauren Mancke und Unplash.com für das Bild.

Wie du mir, so ich dir?

Ein Wind bläst mir um die Nase. Im Takt strampeln meine Beine hoch und runter. Nur ein gleichmäßiges Reiben der Kette ist zu hören. Nach fast acht Stunden auf dem Fahrrad fangen meine Waden an zu ziehen. Von meinem Allerwertesten ganz zu schweigen. Aber noch höchstens eine Stunde, dann haben wir das Tagesziel erreicht. Das ganz große Ziel Amsterdam ist noch in weiter Ferne. Über 500 Kilometer um genau zu sein. Einfach so mit dem Fahrrad fahren. Einfach so irgendwo übernachten. Kein Druck. Nichts was mich ablenkt. Ein Gefühl der Freiheit.

Pfffft… Von einem Moment auf den anderen ist das Gefühl verflogen. Stillstand. Gepäck abladen. Rad abmontieren. Schlauch raus. Flicken drauf. Schlauch rein. Rad drauf. Aufpumpen. Gepäck zurück. Abfahrt. Nach einer halben Stunde sind wir wieder auf den Rädern. Pfffft… Doch das nur für maximal zehn Minuten. Langsam wird es dunkel. Die Zeit rennt uns davon. Aber was solls? Gepäck abladen. Rad abmontieren. Schlauch raus. Flicken drauf. Schlauch rein. Rad drauf. Aufpumpen. Gepäck zurück. Pffft… Das kann doch jetzt nicht wahr sein. Das war der letzte Flicken. Wir sitzen irgendwo in einem Wohngebiet. Der nächste Laden ist eine Stunde entfernt.

So sitzen wir nun da. Drei Jungs, total verloren um ein Fahrrad sitzend. Wir diskutieren. Es kann doch nicht sein, dass wir keine Lösung finden!? Das bekommen wir schon irgendwie hin. Wir wissen uns doch zu helfen! Okay… zum Baumarkt kommen wir nicht mehr. In einer Stunde ist er geschlossen. Und wer weiß, ob sie Rennradschläuche haben? Wo bekommt man die sonst her? Amazon! Natürlich! Wie lange brauchen die, für die Lieferung? Gibt es da nicht den Prime Morningexpress? Ja stimmt! Aber wohin sollen die liefern? Sollen wir einfach irgendeine Adresse angeben und den Postboten abfangen? Ne… das klappt niemals! Paketstation! Ja genau! Gibt es irgendwo eine? Ja! Sogar in diesem Dorf! Super! Dann machen wir das. Aber auch der letzte Rettungsanker, Amazon, hilft nichts. Wir sind ein paar Minuten über dem Zeitlimit für Expresslieferungen. “Kann ich euch irgendwie helfen?” Huch? Wer war das? Vor uns steht ein Mann mittleren Alters. Anscheinend ein Anwohner. Ach was. Ne… Das bekommen wir schon alleine hin. Wir können ihm doch jetzt nicht zur Last fallen. Aber Stück für Stück stehen immer mehr Anwohner bei uns und wollen helfen. Eine Frau fährt mit dem Auto zu einem Freund, der scheinbar Schläuche herumliegen hat. Ein Mann gibt uns neues Flickzeug. Eine Frau bietet uns an, bei ihr daheim aufs Klo zu gehen. Da es regnet, fragt uns eine andere, ob wir uns in der Garage unterstellen wollen. Später kommt sogar eine Omi vorbei und gibt jedem von uns eine Tafel Schokolade und etwas zu Trinken. Total überfordert von der unglaublichen Hilfsbereitschaft stehen wir da und versuchen unser möglichstes, das Fahrrad irgendwie zu reparieren. Aber es hilft nichts, wir werden den Campingplatz wohl nicht erreichen.

Einige Tage später stehen wir vor einer Kneipe und schließen unsere Fahrräder auf. Da kommt ein Mann auf uns zu. Seine Kleider sind zerlöchert und er riecht so, als hätte er schon länger keine Dusche mehr gesehen. In gebrochenem Englisch erzählt er uns eine herzerwärmende Geschichte. Seine Kinder wohnen in Berlin und er möchte dort hin, aber er hat kein Geld für ein Ticket.
Ich schalte automatisch in einen anderen Modus. Der Modus, den ich mir über die Jahre angeeignet habe, nachdem ich von vielen Bettlern um Geld gebeten wurde. Ich tue beschäftigt und hoffe, dass er gleich wieder geht und ich mit meinem Leben weiter machen kann. Aber es hilft nichts. Also Stufe 2: “Sorry! I don’t have any cash.” Irgendwann merkt er, dass es keinen Sinn hat und geht weiter. Der Freund, mit dem ich da stand, schaut mich betroffen an: “Wir hätten ihm helfen sollen”, sagt er.
Ja… Aber wenn wir ihm Geld geben, dann wissen wir ja auch nicht, was er damit anfängt (Eine richtig gute Ausrede, Bettlern kein Geld zu geben)
“Wir hätten ihm einfach das Ticket kaufen sollen. Das kostet fünfzehn Euro.”
Boom! Der hat gesessen. Meine einzige logische Ausrede ist dahin. Stimmt das hätte wir tun können. Vielleicht hätten wir ihm wirklich helfen können. Wie kann man nur so kalt sein? So unmenschlich? So abweisend? Ein Mensch hat mich um Hilfe gebeten und ich habe ihn einfach ignoriert.
Stand ich nicht vor einer Woche genauso hilflos da? Ich war damals überwältigt von dieser riesigen Hilfsbereitschaft. Und jetzt bin ich nicht einmal bereit ein paar Euro für jemanden auszugeben, der offensichtlich Hilfe braucht. Von der Tatsache, dass ich nicht weiß, ob er wirklich nur ein Ticket braucht mal ganz abgesehen.

Ein bisschen erinnert mich das an eine Geschichte aus der Bibel. Dort schuldet ein Mann dem König eine unfassbar hohe Summe Geld. Doch der König erlässt sie ihm einfach. Kurz darauf geht der Mann zu einem seiner Schuldner, der ihm eine vergleichsweise minimale Geldsumme schuldet und fordert sein Geld zurück. Total bescheuert, oder? Null Dankbarkeit. Diese Geschichte steht in einem etwas anderem Kontext (lest das gerne mal nach: Matthäus 18:21-35). Trotzdem kann ich dort ein gewisses Prinzip wiederfinden. Ich finde mich in genau diesem Mann wieder. Da haben Leute für mich ihren Abend geopfert, mir viele Dinge geschenkt, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, aber wenn ich die Möglichkeit habe jemand anderem zu helfen, tue ich es nicht.

Mach dir mal bewusst, was du heute Gutes erlebt hast. Kannst du etwas davon zurückgeben?


Text und Foto: Philipp Jenny

Erkennst du die Ironie?

Bevor du den Beitrag liest, setze dir am besten Kopfhörer auf, lehne dich zurück, schließe die Augen und höre dir folgendes Lied an. Achte dabei besonders auf den Text, lass ihn auf dich wirken und beobachte, was er in dir auslöst.

Viel Spaß!

Geil oder?

Also wenn dich dieser Song nicht sprachlos macht….

…dann weiß ich auch nicht ;).

Als ich diesen Song zum ersten Mal gehört habe, habe ich mich sofort unmissverständlich angesprochen und verstanden gefühlt. Der Text hat mir die Augen für eine Erkenntnis geöffnet, wie ich sie schon lange nicht mehr hatte. Ich fühlte mich ertappt auf eine unausweichliche Art.

Kennst du das? Du hörst einen Song oder Text, bist dermaßen sprachlos und denkst dir nur: „Besser hätte ich es nicht ausdrücken können.“ oder: „Würde es das nicht geben, ich hätte es geschrieben.“

Das ist natürlich mehr Fiktion als Realität und will sagen, dass einem dieser Text aus der Seele spricht. So viel zur Beziehung zwischen mir und diesem Lied.


Ich habe ein ambivalentes Verhältnis zur Ironie. Einerseits mag ich sie sehr und wir verstehen uns gut. Probleme treten erst auf, wenn Dritte dazu kommen und man nicht auf derselben Wellenlänge treibt oder ich es mit der Ironie übertreibe. Doch darum geht es in diesem Song nicht. Hier wird Ironie mehr als eine Art Selbst-Widerspruch verstanden. Es geht um Fragen, wie:

Wo sagst du etwas anderes, als du tust?
Wo nimmst du dir etwas vor, obwohl du genau weißt, dass du es nie machen wirst?
Wo gelingt es dir nicht, zu dir selbst zu stehen?

Es geht um Fragen der Identität. Ich wünsche mir authentisch zu sein, in dem, was ich sage und tue. Da ich weiß, dass ich das nicht alleine schaffe, hilft mir folgender Bibelvers immer wieder dabei, damit umzugehen. Gott sagt zu mir:

„Meine Gnade ist alles, was du brauchst. Meine Kraft zeigt sich in deiner Schwäche.“

2. Korinther 12, 9

Wie gehst du damit um, diese Selbst-Widersprüche einerseits auszuhalten und ihnen andererseits entgegenzuwirken?

Text by spaghettihirn.

Danke an Bud Helisson für das Foto von Unsplash.

Maske ab, Vorhang auf!

Seit meinem fünften Lebensjahr liebe ich es, auf großen Bühnen vor vielen Leuten aufzutreten und dafür in die verschiedensten Rollen zu schlüpfen, Skripte auswendig zu lernen und – zumindest meistens – schicke Kostüme anzuziehen. Meine erste Rolle war der „Grashüpfer“ in „Schneeweißchen und Rosenrot“ und – nun ja – für das Stück eher weniger von Bedeutung. Doch seit diesem, meinem ersten großen Auftritt, wurde das Schauspielern zu meiner großen Leidenschaft! So spielte ich in den Jahren darauf auf vielen verschiedenen Bühnen. Mal vor kleinerem und mal vor größerem Publikum. Mal die Hauptrolle und mal auch einfach bloß den Grashüpfer. Mal sang ich ein Solo und mal tanzte ich.
Und obwohl jede Rolle, die ich spielte, ganz anders als die vorherige war, hatten alle meine Rollen etwas gemeinsam: sie waren fiktiv. Nur Rollen, die ich für 90 Minuten spielte. Keine Realität.
Vor jeder Aufführung musste ich in „die Maske“, um dort geschminkt, frisiert und zurechtgemacht zu werden. Wenn ich dort fertig war, fühlte ich mich genauso: Wie jemand, der eine Maske trägt.

Wir haben nun Mitte September. Der Sommer neigt sich dem Ende zu und was bleibt, sind die Erinnerungen an Strandtage, gelesene Bücher, Städtetrips und laue Sommernächte mit guten Freunden. Doch für mich bleibt noch etwas anderes:
Eine schmerzhafte und zugleich heilsame Erkenntnis, von der ich euch heute gerne berichten möchte…

Diesen Sommer ist mir bewusst geworden, dass ich nicht nur auf großen Bühnen eine andere Rolle spiele und dafür eine Maske trage. Nein, ich tue dies jeden Tag.
In meinem Alltag.

Wenn ich an meine letzten Jahre zurückdenke, fallen mir so viele Situationen ein, in denen ich sehr gestresst und überfordert von all den Aufgaben war, die ich (so dachte ich zumindest) bewältigen musste. Aber vor allem war ich gestresst, weil ich extrem hohe Ansprüche an mich selbst hatte. Ich wollte so vieles erreichen und sein. Ich wollte Bestnoten in der Uni bekommen. In meiner Hochschulgruppe wollte ich tatkräftig mitwirken, Neues starten und in der Band spielen. Ich versuchte, jeden Tag Sport zu machen, immer gesund und vollwertig zu essen und natürlich selbst zu kochen. Wenn Leute zu Besuch kamen, räumte ich vorher die ganze Wohnung auf, damit bloß keiner auf die Idee kommen könnte, ich sei chaotisch. Darüber hinaus versuchte ich auch vor Gott „gut dazustehen“ und jeden Morgen Bibel zu lesen, mich vorbildlich an alle Gebote zu halten und niemandem meiner Mitmenschen schlecht zu behandeln. Und dann wollte ich noch schön aussehen, mich hübsch anziehen und meine Haare einigermaßen pflegen.
Und und und…
Je länger ich diesen Maßstäben hinterherjagte, desto unzufriedener wurde ich mit mir selbst. Es gelang mir nicht, die „Greta“ zu sein, die ich sein wollte.
Doch auch, wenn ich mir selbst nichts vormachen konnte, so wollte ich dennoch nach außen hin so tun, als ob ich diese „Wunder-Greta“ sei. Ich lächelte permanent und wollte um jeden Preis von meinen Mitmenschen gemocht werden. Ich versuchte immerzu gut gelaunt zu wirken, freundlich zuvorkommend zu sein und mir Zeit für alles und jeden zu nehmen – auch, wenn das bedeutete, dass ich keine Zeit mehr für mich selbst hatte.
Ich meißelte mir selbst eine Maske, die ich tragen wollte. Eine Maske, die versteckte, wer ich wirklich war. Und je krampfhafter ich versuchte, diese Maske aufrechtzuerhalten, desto erschöpfter und verzweifelter war ich. Mein Alltag wurde für mich zu einer Überforderung. Zu purem Stress.

Doch warum das alles? Warum meinte ich, eine Maske tragen zu müssen? Und warum tragen auch viele andere eine Maske?
Vielleicht auch Du?

Meine Antwort darauf war einfach zu finden und schwer zu akzeptieren:
Ich strebte danach, „perfekt“ zu sein – die perfekte Tochter/ Freundin/ Cousine/ Kommilitonin/ Praktikantin/ Mitbewohnerin/ Gruppenleiterin/ etc.
– mit dem Ziel, dadurch von anderen gemocht und vielleicht sogar bewundert zu werden. Und all das, weil ich meinen eigenen Wert nicht erkannte…

Das zu realisieren, war für mich schmerzlich und heilsam zugleich.
Schmerzlich, weil ich, auf dem Weg „perfekt“ zu werden, mich selbst verloren habe. Ich wollte von der Welt geliebt werden und hasste mich selbst mit jeder „Unperfektheit“ an mir immer mehr.
Und heilsam, weil ich in diesem Sommer meinen Kurs geändert habe. Ich habe mir viel Zeit genommen, um mich selbst wiederzufinden, bzw. kennenzulernen. Und ich kam zu dem Schluss: Ich will keine Maske mehr tragen! Ich will endlich ich selbst sein! Unperfekt, aber echt!

Doch was passiert, wenn die Maske ab ist und ich mein wahres Gesicht zeige?
Mögen mich meine Freunde und Familienmitglieder noch, wenn ich nicht immer nur gute Laune habe und bei mir „alles gut“ ist? Was ist, wenn ich nicht mehr jedem zustimme, sondern mal meine Meinung vertrete und sage, was mich stört? Was ist, wenn ich belächelt werde oder über mich geredet wird, weil ich zu dem stehe, was ich gut finde? Wenden sich meine Mitmenschen dann von mir ab?
Bin ich noch eine gute Freundin, wenn ich mal keine Zeit oder keinen guten Ratschlag parat habe? Mögen mich die Leute in Heidelberg noch, wenn ich nicht überall dabei bin, für irgendein Event mitarbeite oder irgendwo in einer Band mitspiele? Sind meine Eltern noch stolz auf mich, wenn ich nicht nur Bestnoten schreibe oder Entscheidungen treffe, die vielleicht nicht in ihrem Sinne sind? Enttäusche ich meine Vorgesetzten im Praktikum an der Schule, wenn ich einmal kein didaktisches Feuerwerk im Unterricht abfackeln lasse? Und wie denken andere Christen über mich, wenn ich mal nicht jeden Tag in der Bibel lese, lüge, neidisch bin oder meinen Mitmenschen mal nicht wertschätzend begegne?

Ja, die Frage „Was denken die anderen?“ hält mich (und vermutlich viele andere) davon ab, die Maske(n) abzunehmen und ich selbst (bzw. man selbst) zu sein.
Doch nun komme ich zu meinem alles entscheidenden Fazit:

Fakt No. 1
Wenn ich vorgebe, jemand anderes zu sein und mich hinter einer „perfekten“ Maske verstecke, dann mögen meine Mitmenschen ja nicht wirklich mich, sondern die Fake-Greta. Was habe ich davon? Ich möchte ja genauso gemocht werden, wie ich wirklich bin und nicht so, wie mein Gegenüber es gern hätte. Und wenn ich dann mal nicht gemocht werde, „so what?!“ – dann darf es mir egal sein, weil ich mir gewiss sein kann, dass mich die „richtigen Menschen“ mögen werden. Und darauf kommt es doch an. Oder?

Fakt No. 2
Wenn ich mein wahres Gesicht zeige und zu meiner Unperfektheit stehe, ist das nicht nur für mich, sondern auch für andere befreiend. Wenn ich jemanden kennenlerne, der nach außen hin „perfekt“ wirkt, wachsen bei mir häufig Selbstzweifel und Eifersucht: „Warum schafft sie/er das alles und ich nicht?“ Doch mal ganz im Ernst: Wer ist schon perfekt? (Und was ist überhaupt „perfekt“?)
Einer meiner Lieblingssprüche lautet: „Nur eine 0 hat keine Ecken und Kanten“. Gerade unsere Unperfektheit macht uns nahbar, interessant, authentisch und liebenswert!

Deshalb bin ich entschieden, mich von nun an nicht länger zu verbiegen und mich hinter einer Maske verstecken, um anderen zu gefallen. Ich will ICH sein. Die wahre Greta.
Erträumt, erschaffen und unendlich geliebt von meinem Vater im Himmel!

Ich möchte euch ermutigen, echt und authentisch zu sein, die Masken abzulegen und euch genauso zu lieben und lieben zu lassen, wie ihr seid!
Es tut so, so gut! Eure Greta!

„Be weird. Be random. Be who you are. Because you never know, who loves the person, you hide.“ – C. S. Lewis