Ein Blick zurück

Langsam neigt sich das Jahr dem Ende zu.
Die letzten Tage verstreichen, die letzten Stunden verklingen.
Es ist an der Zeit zurückzublicken:

Januar
Der polnische Skispringer Kamil Stoch gewinnt die Vierschanzentournee, und Sturmtief Friederike verwüstet Deutschland.*
Kaum im neuen Jahr gelandet, so beginnt es sofort mit einem absoluten Highlight. Direkt von der obligatorischen Silvesterfeier geht es an den Basler Flughafen und dann ab nach London City. Eine Woche lang die größte Stadt Europas unsicher machen und viele spannende Orte entdecken. Motto der Reise: Wer groß denken will, muss in große Städte gehen. Zwei absolute Höhepunkte: die Führung im Chelsea-Stadion (Stamford-Bridge) und die nächtliche Aussicht vom Park Hampsted Heath auf die Skyline der wundervollen Metropole. Ein Moment zum Innehalten, Nachdenken und Genießen.
Ende des Monat steht eine besondere Reinfeierei in den 21. Geburtstag mit vielen tollen Menschen an. Nachdem wir die WG zum Beben gebracht haben, wird in der Stadt erst so richtig abgefeiert. Ein gelungener Abend, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Februar
Deniz Yücel wird aus dem türkischen Gefängnis entlassen und Deutschland Zweiter bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea.*
Amerikanische Sportarten begeistern zunehmend auch in Deutschland. Allen voran: American Football. In die Geschichte des Jahres geht die klassische Super Bowl Party mit Chicken Wings ein. Davon übertroffen wird lediglich das Spiel, das eine unglaubliche Spannung bietet. Die fünfmaligen Champions (New England Patriots) unterliegen den Außenseitern (Philadelphia Eagles). Symbolisch dafür zwei Szenen: Patriot-Quarterback Tom Brady flutscht zu Beginn des zweiten Viertels unbedrängt ein Pass seines Mitspielers durch die Finger. Demgegenüber wirft und fängt Eagles-Spielmacher Nick Foles als erster Quarterback der NFL-Geschichte einen Touchdown in einem Super Bowl und wird als glorreicher Held gefeiert.

Hast du schonmal im Winter ein paar Tage in einem Wohnwagen verbracht? Ich erst einmal. Gemeinsam mit einem guten Freund geht es zum Willow-Creek-Kongress nach Dortmund. Da leider rundherum schon alle Unterkünfte ausgebucht sind, bleibt uns das Wohnmobil seiner Eltern. Das Praktische daran: wir können direkt auf dem Messegelände parken und haben keinen weiten Weg zu den Hallen. Nicht nur das, sondern auch der gesamte Kongress wird zu einer besonderen Erfahrung mit inspirierenden Vorträgen. Im Flow treten wir die Heimreise an.

März
Trump entlässt mit einem Tweet seinen Außenminister Rex Tillerson und Merkel wird erneut Bundeskanzlerin.
Die Semesterferien sind mit Hausarbeit und Ferienjob gefüllt. Für die Zukunft habe ich mir ein neues Projekt vorgenommen: Zehnmal Gesangsunterricht nehmen, um an meiner Stimme zu arbeiten und bisherige Grenzen oder Defizite zu verbessern.

April
Der katalanische Ex-Regierungschef Carles Puigdemont kommt aus dem Gefängnis frei und in der Beziehung zwischen Nord- und Südkorea bricht „eine neue Ära des Friedens“ an.*
Gemeinsam mit zwei guten Freunden geht es auf ein zehntägiges Urlaubsabenteuer durch Europas schönste Insel: ein Irland-Roadtrip. Nachdem wir das Stadtleben in Dublin ausgekostet haben, machen wir uns in unserem gemieteten Dacia Duster auf ein Reise quer durchs Land. Zunächst auf die andere Küstenseite ins wunderschöne Galway (leider hat keiner von uns das Galway-Girl gefunden), anschließend in den Süden über wunderschöne Küstenstraßen und schließlich wieder zurück nach Dublin. Ich bin auf keinen Fall zum letzten Mal dort gewesen.

Mai
Trump kündigt das Atomabkommen mit dem Iran auf und Real Madrid gewinnt zum dritten Mal in Folge die Champions League.*
Unsere Worship-Band ist eingeladen die Lobpreiszeit auf einem Pfingstevent bei der Liebenzeller Mission zu gestalten. Für mich ist es das erste Mal an der Gittarre gemeinsam mit 500 Menschen Gott zu loben. Anfangs etwas von der Situation überfordert, bin ich einfach nur dankbar, dieses Privileg und diese Chance bekommen zu haben.

Juni
Alexander Gerst landet auf der ISS und Deutschland fliegt bei der Fußball-WM in Russland in der Vorrunde raus.*
Ich setze endlich eine Sache um, die ich mir schon länger vorgenommen habe: Straßenmusik auf der Hauptstraße zu machen. Eine sehr bereichernde, wie auch lukrative Erfahrung. Leider bleibt es zunächst einmalig.
Ein zweites Vorhaben verändert mein Äußeres. Aus einer mehr oder weniger dummen Idee entwachsen, lasse ich mir gemeinsam mit einem Kumpel die Haare blondieren. Womit der Friseur uns begrüßt: „Habt ihr eine Wette verloren?“, trifft leider nicht zu. Fünf Monate halte ich es durch, bis mir die Haare zu lang und zu kaputt werden.

Juli
Seehofer droht mit seinem Rücktritt, macht dann jedoch einen Rückzieher davon und die GroKo einigt sich auf ein Asylpaket.*
Nach Semesterende und Klausurenphase steht eine Besuch bei den Großeltern in Hamburg an. Von der Stadt sehen wir nicht viel, da eine gesundheitliche Ausnahmesituation in den Vordergrund rückt.
Erstmals ensteht die Idee von den Alltagspropheten. Lukas und ich sitzen in einem Café und auf einmal haut er seinen Wunsch von einen Blog raus. Ich bin sofort Feuer und Flamme und plane bereits die ersten Schritte. Noch am selben Tag erzähle ich Philipp von der Idee.

August
Emmerson Mnangagwa gewinnt die erste freie Wahl in Simbabwe und in Chemnitz kommt es bei Demonstrationen zu Ausschreitungen.*
Neben einer Reise mit den Eltern in die Stadt mit der höchsten Lebensqualität weltweit alias Wien und zwei herausragenden Zeltlager-Wochen, skypen drei junge Männer Anfang zwanzig, die sich später einmal Alltagspropheten nennen, zum ersten Mal miteinander.

September
Sahra Wagenknecht stellt ihre Bewegung „Aufstehen“ vor und Ralph Brinkhaus wird überraschend neuer Fraktionschef der CDU.*
Einem chilligen Urlaub mit Freunden am Bodensee folgt ein Praktikum bei einer regionalen Tageszeitung. Letzteres läuft viel besser, als erhofft. Nach kurzer Zeit springt eine freie Mitarbeit heraus. Ein erster Fuß im Journalismus scheint gefasst zu sein. Der Traumjob ein Stückchen näher gerückt zu sein.

Oktober
Denis Mukwege und Naida Murad erhalten den Friedensnobelpreis und bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen erleiden Union und SPD schwere Verluste.*
Das ist der Monat der Veränderungen. Ich verabschiede mich aus einem Leitungsteam in einer Gemeinde, starte in der freien Mitarbeit für die Zeitung durch und belege einen journalistischen Kurs an der Uni mit hohem zeitlichen Aufwand. In kurzer Zeit stellt sich vieles um. Mittendrin geht ein Blog mit seinen ersten Texten online. Die Alltagspropheten sind geboren.

November
Seehofer versetzt den Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen in den Ruhestand und das britische Kabinett stimmt dem Brexit-Entwurf zu.*
Die Leiterschulung, die ich in diesem Jahr in einer christlichen Gemeinde absolvieren durfte, findet zum letzten Mal statt. Das hat mich unglaublich weitergebracht und meine Persönlichkeit erheblich weiterentwickelt. Beim letzten Treffen wird für alle Teilnehmer prophetisch gebetet. Ein Erlebnis, was mir emotional sehr nahe geht. Was aus den Verheißungen wird, bleibt abzuwarten.

Dezember
AKK wird auf dem CDU-Parteitag zur neuen Vorsitzenden gewählt und die heute-show verleiht in ihrer letzten Sendung traditionell die goldenen Vollpfosten.
Langsam wird es mal wieder Zeit für einen Stadionbesuch. Nach langer Zeit gehe ich mit einem Kumpel zum ersten Mal in die Rhein-Neckar-Arena: Hoffenheim gegen Schalke. Eins spannende Begegnung mit wenigen spielerischen Highlights. Trotzdem ist und bleibt die Stadionathmosphäre etwas Außergewöhnliches.

Es war ein Jahr mit vielen Highlights und vielen Neubeginnen.
Am Ende bleibt mir eines nur: mich darauf zu besinnen,
auf den, der mir alles schenkte und mich stets treu begleitet.
Er wird es auch im nächsten Jahr, Herr Jesus, unser Heiland.

Langsam neigt sich das Jahr dem Ende zu
Die letzten Tage verstreichen, die letzten Stunden verklingen.
Es ist an der Zeit zurückzublicken:
Was hast du 2018 erlebt? Wofür bist du dankbar?
Nimm dir in der Zwischenzeit einen ruhigen Moment und schreib dir auf,
an was du dich erinnern möchtest.

by spaghettihirn

* Die Ereignisse der einzelnen Monate (ausgenommen Dezember) sind dem Jahresrückblick der Süddeutschen Zeitung entnommen.

Danke an Matt Duncan von usplash.com für das Beitragsbild.

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