Dann geh‘ doch zu Netto – (kreative) Quarantäne-Tipps für nach dem Einkaufen

Auf einmal ging alles ganz schnell. Am 11. März erklärte die Weltgesundheitsorganisation den Corona-Virus zur Pandemie (weltweiten Epidemie). Zwei Tage später wurde in Deutschland die Schließung von Schulen und Kitas festgelegt und seit Montag weitere Maßnahmen verabschiedet, die das öffentliche Leben einschränken. So besorgniserregend und ungewohnt die aktuelle Lage doch ist, so möchte ich diesen Beitrag dazu nutzen, um eine andere Perspektive darauf zu bieten. 

Seit dieser Blog in die großen Weiten des Internets aufgebrochen ist, gab es ein Thema, das unsere Agenda immer wieder dominiert hat. Zahlreiche Beiträge drehten sich darum, wie man mit (digitaler) Überforderung oder überzogener Produktivität umgehen kann. In vielen Texten stach immer wieder der Wunsch nach Auszeiten hervor. Eine Auswahl findest du am Ende des Textes.

In der heutigen Zeit, in der die Welt immer komplexer wird und sich gefühlt immer schneller dreht, ist der Wunsch nach Auszeiten so groß wie nie zuvor. Vielleicht, weil wir verlernt oder nie gelernt haben, mal Pause zu machen und innezuhalten.

Jetzt stehen wir in Deutschland (und der ganzen Welt) vor einer riesigen Herausforderung: die Ausbreitung des Corona-Virus eindämmen. Die Folge: Einschränkungen des öffentlichen Lebens und zu Hause bleiben. Viele Menschen befinden sich bereits in Quarantäne. Auch wenn das kein optimaler Zustand ist, so ist es doch notwendig. Doch an den Umständen und der Situation lässt sich wenig (eigentlich gar nichts, sorry für den Realismus) ändern. Den einzige, was wir momentan tun können, ist ein verantwortungsbewusst mit dieser Krise umzugehen . 

Letzten Monat sprach Pastor Craig Groeschel in seinem Vortrag auf dem Willow Creek Kongress in Karlsruhe davon, dass man Ideen auch mal konventionell (engl. inside the box) entwickeln solle. Denn begrenzte Möglichkeiten fördern die Kreativität. Wann könnte diese Aussage besser zutreffen, als jetzt? Und wann könnte man sie besser ausprobieren, als jetzt?

Jetzt sagst du vielleicht, dass ich leicht reden habe, weil ich Student bin und deshalb von den Folgen nicht so schlimm betroffen. Und damit hast du Recht. Und dafür bin ich sehr dankbar. Daher ist es mir umso wichtiger, etwas von dieser Leichtigkeit hinaus zu sprühen. Deshalb hier mein ultimativer (mehr oder weniger) kreativer Quarantäne-Tipp:

Vor ein paar Monaten haben wir in unserem Podcast über Prokrastination gesprochen. Darin ging es unter anderem um die sogenannte (und berühmt-berüchtigte) “Wenn-ich-mal-Zeit-habe-Liste”. Hier geht’s zur Folge:

Wann wäre ein besserer Zeitpunkt als jetzt, um genau diese Liste mal wieder auszupacken (oder endlich mal eine anzulegen)? Jetzt, wo man sowieso zu viel Zeit hat und sich somit auf etwas fokussieren muss, um nicht von der Eintönigkeit des Alltags überrumpelt zu werden.

Falls du noch keine Liste dieser Art hast (oder kein Listen-Typ bist), hier ein paar Vorschläge, was du da so drauf schreiben kannst. Vielleicht spricht dich ja die ein oder andere Idee an:

1. Podcast hören!

Höre dir möglichst viele an. Das Wunderbare daran ist, dass man nebenher noch etwas machen kann. Zum Beispiel Putzen, Kochen oder Aufräumen. Besonders empfehlenswert: der Alltagspropheten-Podcast. Zufälligerweise erscheint kommenden Montag eine Folge passend zum Thema Auszeiten.

Hier noch drei weitere Podcast-(Geheim)-Tipps zur Ablenkung von mir:

A) “Die größten Hits und ihre Geschichte” von SWR3 erzählt wunderbar die Story hinter berühmten Songs. Wie kamen die Musiker auf die Idee? Wie hat sie sich entwickelt? Für alle, die sich für das “was steckt dahinter” interessieren.

B) Die “Einhundert” – der absolute deutschsprachige Klassiker unter den Storytelling-Podcasts von Deutschlandfunk Nova – erzählt eindrücklich, nah und spannend Geschichten von Menschen zu verschiedenen Menschen. Für Eintaucher.

C) Der “Craig Groeschel Leadership”-Podcast ist was für alle, die sich intensiv mit dem Thema Leitung und Führung auseinandersetzen wollen. Seine Gedanken sind einfach so unglaublich nachvollziehbar und inspirierend. Für alle Vordenker und Fortschreiter.

2. (Altes) Hobby auspacken!

Welchem deiner Interessen wolltest du schon seit Langem intensiver nachgehen? Besser singen können oder dein Instrument versierter beherrschen? Schreiben? Oder doch mal wieder das 1000er Puzzle aus dem Keller holen? Egal was, weg mit den Ausreden und rein ins Getümmel!

3. Oma anrufen!

Wann hast du das letzte Mal deine Oma angerufen? Oder deine(n) Tante/Onkel? Nutze doch die freie Zeit, um soziale Kontakte zu pflegen. Aber nicht analog (das ist ja aktuell bekanntlich verboten), sondern auf die Weise, die uns die wunderbare digitale Welt bietet: am besten per Skype oder am Telefon. Das Coole daran? Man kann sich sogar sehen.

Und solltest du doch mal Langeweile haben? Gar kein Problem! Halte sie einfach aus (was jetzt banal klingt). Ich glaube, dass wir genau das nicht mehr können: Langeweile aushalten und Nichtstun. Doch deinem Körper und Kopf tut eine solche Auszeit gut. Schonmal was von “produktivem” Nichtstun gehört? Hier ein inspirierender Artikel dazu: https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/faulheitsprinzip-die-hohe-kunst-des-produktiven-nichtstuns/

Wie das alles weitergeht, weiß keiner. Was für Folgen und Konsequenzen auf uns zukommen noch weniger. Doch bei alldem hoffe ich, dass viele Menschen die weltweite Quarantäne für Dinge nutzen können, die sie schon lange mal (wieder) machen wollten und für die sie sonst nie Zeit haben.


by spagetthirn, der jetzt erstmal wieder ne Runde beatboxen geht 😉

P.S.: Wie sieht es mit deiner Wenn-ich-mal-Zeit-habe-Liste aus? Hast du bereits eine oder legst du dir jetzt eine an? Was steht da so drauf? Schreib uns deine Ideen an info@alltagspropheten.de oder auf Social Media. Dort fordern wir dich an diesem Wochenende zur #coronachallenge gegen Langeweile auf. #staytuned


Wo es bei uns bisher rund um Auszeiten ging:

Danke an Bernard Hermant für das Beitragsfoto von Unsplash.

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