Ich schließe meine Wohnungstür hinter mir. In meinem Kopf gehe ich nochmal meine Standardpackliste durch, ob ich auch wirklich alles dabeihabe. Meine 65 m2 Wohnung ist nun wieder auf fünf Radtaschen und knappe 100 Liter Stauraum komprimiert. Doch bevor es losgeht kurz zu mir. Ich bin Stefan, 28 Jahre alt. Neben meinem Job dreht sich mein Leben um meine Frau, meine Gemeinde und natürlich um Gott. In der mir verbleibenden Zeit bin ich viel draußen unterwegs, vor allem mit dem Fahrrad. So ist es naheliegend, dass ich und teils meine Frau meinen/unseren Urlaub auf dem Rad verbringen.
Doch was begeistert mich an dieser Art des Reisens?
Die Antwort ist erstaunlich einfach: Es ist die Schlichtheit das eigene Leben nur auf das im Moment Notwendige zu begrenzen. So habe ich nur fünf Taschen an meinem Rad, die die Zimmer in einer Wohnung repräsentieren. Die eine Tasche ist das Schlafzimmer: Zelt, Schlafsack und Isomatte. Eine andere ist die Küche: Topf, Pfanne und Kocher. Dann gibt es noch das Badezimmer und den Kleiderschrank in einer Tasche, sowie eine Wertsachentasche. Wenn ihr mitgezählt habt fällt auf, dass noch eine fehlt: die Speisekammer. So hat alles seinen Platz und ich weiß zu jeder Zeit, wo welcher Gegenstand ist. Könnt ihr das von eurer Wohnung behaupten? Ich jedenfalls nicht.
Für mich beginnt jede Radreise damit meine Wohnung in diese Taschen zu komprimieren.
Außerdem habe ich auf jeder Radreise das Gefühl, dass Gott für mich sorgt, denn ich vertraue ihm die Reise an und lasse mich tragen. Als ich dieses Jahr auf dem Spreeradweg unterwegs war und aufgrund der Coronaauflagen wild zelten musste, hatte ich wieder solch eine Begegnung, die mir Gottes Fürsorge gezeigt hat. Es war der erste wirklich heiße Tag in diesem Jahr mit über 30 Grad. Mein Körper war dies noch nicht gewohnt und ziemlich ausgelaugt. In Cottbus habe ich dann glücklicherweise einen Brunnen gefunden, an dem ich mich erfrischen konnte und später als ich meinen Schlafplatz gesucht habe, bin ich einem Ehepaar aus Mönchengladbach begegnet, die mir eine eiskalte Cola und leckere Knacker geschenkt haben. In meinem Alltag sind diese beiden Sachen eine Banalität über die ich mich nicht so richtig freuen würde. Doch in diesem Moment war es so etwas unfassbar Großes für mich.
In Psalm 37, Verse 4-5 steht: „Freu dich am Herrn, und er wird dir geben, was dein Herz wünscht. Überlass dem Herrn die Führung deines Lebens und vertraue auf ihn, er wird es richtig machen.“ Dieser Psalm steht so stark über all meinen Radreisen. Leider schaffe ich – und vielleicht auch du – es nicht Gott im Alltag genauso zu vertrauen. Aber ich habe durch meine Radreisen gelernt, dass wenn wir das tun, dann wird es auch gut. Also sollten wir über solche Dinge, wie ich über meine Radreisen, Gott kennenlernen, erfahren und Vertrauen zu ihm aufbauen. Diese kleinen Schritte ermöglichen uns die Chance, das Vertrauen auf Gott aufunser ganzer Leben zu übertragen und anzunehmen. Das ist definitiv kein einfacher Weg, aber auf jeden fall ein lohnenswerter!
Du hast es geschafft den Text bis zum Schluss zu lesen? Dann hoffe ich, dass ich dir eine kleine Erbauung in deinem Alltag geben konnte.
Falls du Interesse hast mehr über meine Radreisen zu erfahren, lade ich dich ein, meinen Youtube Kanal zu besuchen und dir dort meine Videos anzuschauen. Ich würde mich darüber freuen und freue mich auch über Anmerkungen zu den Videos oder dein Abo 😉.