Weihnachten rückt näher und das Ende des Jahres auch. In all dem Endjahres- und Adventsstress präsentieren wir heute stolzen den letzten Gastbeitrag 2019 – und das in einer besonderen Form. Unsere Autorin hat ihre Gedanken in einem Gedicht zusammengefasst und gleichzeitig eingesprochen. Also unbedingt Anhören!
Jenny, 21, aus dem wunderschönen Südbaden. Studentin. Mein Herz schlägt für: Gott, Gemeinde, Zeltlager, Innenarchitektur, Kreativität, Tanzen.
In meinem letzten Beitrag habe ich euch auf eine kleine Gedankenreise mitgenommen, die mich sehr ins Grübeln gebracht hat. Die Frage, die das Erlebte in mir ausgelöst hat, war folgende: Warum habe ich krampfhaft versucht, den Erwartungen eines Fremden zu entsprechen?
Ich habe mich entschlossen Bahn zu fahren. Auf Facebook habe ich im Vorfeld in einer Gruppe meine Verbindung gepostet und hoffe auf Mitfahrer, um mir gemeinsam ein Gruppenticket zu teilen. Dann ist es billiger. Bisher habe ich damit – sich mit fremden Menschen ein Ticket zu teilen – nur gute Erfahrungen gemacht.
Es schneit. Richtig dicke Flocken. Es hat die ganze Nacht durchgeschneit. Die schneebedeckte Straße mit den angrenzenden Vorgärten und Häusern, beinahe unberührt am frühen Morgen, strahlt eine umgreifende Ruhe und Frieden aus. Als wäre es schon immer so weiß und gleichmäßig gewesen und als würde es sich niemals mehr ändern. Leider bin ich etwas in Eile, muss das Auto noch freikratzen und vom Schnee befreien, um dann zügig in die Klinik zu fahren. Zurzeit mache ich eine Famulatur. So nennt man ein fünfwöchiges Praktikum als Medizinstudierender. Eine prima Möglichkeit, Sachen auszuprobieren, um mich am Ende des Studiums entscheiden zu können, in welchem Fachgebiet ich mich spezialisieren möchte. Und gleichzeitig eine Möglichkeit, neue Orte, neue Menschen und Lebensweisen kennen zu lernen. Daher befinde ich mich gerade in Obersöchering, einem 1500-Menschen-Dorf in der Nähe von Garmisch und der Zugspitze im bayrischen Oberland, also quasi weder in, noch vor den Alpen. Vielleicht eher an den Alpen.
„Aus Träumen wurden Dinge, die wir einfach machten.“1 Als ich neulich dieses Lied hörte, sprach mir die Zeile sofort aus der Seele. Was in den letzten Jahren geschehen war, könnte man nicht besser beschreiben. Diese geniale Einfachheit der Textzeile, die es einfach sowas von auf den Punkt bringt. Träume sind schön und gut, doch sie bleiben Träume, wenn man nicht beginnt sie umzusetzen. Oftmals scheinen sie viel zu weit entfernt. Man wünscht sich etwas, malt sich aus, wie es sein könnte, träumt davon. Doch es bleibt immer nur ein Traum.