Schöne Aussichten mochte ich schon immer. Egal, ob in die Zukunft oder von einem hohen Berg.
Genauso, wie ich Aussichten geliebt habe, habe ich die Höhe gehasst. Aus Angst. Höhenangst. Den Moment, wenn ich realisiere, dass ich die Kontrolle über mein Leben verliere, finde ich furchterregend. Bei dem Gedanken, dass ich jeden Moment – sollte ich über das Geländer fallen – sterben würde und nichts dagegen tun könnte, läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken.
Auf der anderen Seite gibt mir die Höhe durch meine (Höhen-)Angst auch einen Kick. Während ich sie früher kaum ertragen konnte, kann ich die schönen Aussichten mittlerweile genießen. In den letzten Monaten habe ich diese Orte immer wieder als Gelegenheiten besonderer Reflexion erlebt. Der Gang auf eine Anhöhe wurde zum bewussten Ritual, meinen Alltag und meine aktuelle Situation hinter mir zu lassen und mal von oben darauf zu blicken. Nachzudenken. Neu zu denken. Neue Wege einzuschlagen.
Versuch das mal. Nimm dir dieses Wochenende ein bis zwei Stunden Zeit. Such dir einen Aussichtspunkt. Laufe dorthin und lasse auf dem Weg bewusst deinen Alltag unten. Wenn du oben angekommen bist, dann blicke aus einer neuen Perspektive auf deine aktuelle Situation hinunter. Stell dir ein paar Fragen, wo du gerade stehst und wo du hin willst und was du tun solltest, um dorthin zu kommen. Und sei gespannt, was dann so passiert ;).
Rachel. 20. Ergotherapeutin in Ausbilung. Liebt Poesie und den Gott, der ihr die Gabe und so vieles mehr, geschenkt hat.
Siehst dich an Siehst nur Makel an dir dran Wanderst mit deinen Blick durch dein Gesicht Langsam deinen ganzen Körper entlang Wanderst und hast das Gefühl du stolperst immer wieder über dein zerbrochenes Selbstbild Wie du es damals so auf den Boden geworfen hattest Eingerahmt in den Lügen deiner Selbst Sind es heute die Scherben Die sich beim Laufen als Hindernisse erklären
Und so siehst du dich in den Scherben Nichts annähernd Schönes in Sicht Und so schneidest du dich Als du unter Tränen versuchst sie aufzuheben Spürst du den Schmerz durch deine Venen schießen Und im nächsten Moment versuchst du all das zu überspielen
Merkst wie erfolgreich es dir gelingt Wirst zur Schauspielerin Brauchst nicht länger eine Bühne um zu spielen Gehst raus und nimmst die Rolle ein im Theaterstück namens “Leben”
Das fühlt sich falsch an Ich will mich nicht so verstecken Hinter all meinen Facetten Heute die eine Morgen die andere
Welche wirst du wohl heute aufsetzen? Bist dir selbst nicht mehr treu Die Maske in deinem Gesicht so eng Dass du dich selbst nicht mehr erkennst Kannst sie nicht absetzen Es würde nur deine Mitmenschen entsetzen Wenn du dann dein wahres Ich Dein wahres Gesicht offenbarst Werden sie dich nach deinem Namen fragen Als „schön“ wird dich keiner mehr betiteln Wohl eher “Das Hässliche Entlein” Das anders zu sein scheint
Und das einzige was sie empfinden würden Wär pures Mitleid Du hast Angst vor ihren Meinungen Und merkst dabei nicht Dass du dein Selbstbewusstsein darauf baust Wie sie finden dass du ausschaust
Nicht länger heißt es für dich Selbstbewusstsein Weil du dir schon längst nicht mehr Über dich selbst bewusst zu sein scheinst Es ist wohl eher ihr Bewusstsein über dich Was du als Spiegel hältst vor dich „Spieglein, Spieglein an der Wand Ich weiß es nicht Also sag du es Wer bin ich eigentlich?“
Schön bist du Um genau zu sein: Wunderschön Wertvoller als die teuersten Juwelen Leg deine Masken ab Komm wir machen ein Tausch daraus
Du gibst mir: Die Facetten Die du immer wieder tauscht Die Masken Mit denen du dich unter Wert verkaufst Das Selbstbild Was dich anfängt selbst zu vernichten Deine Ängste Vor denen du immer wieder versuchst zu flüchten Deine Menschenfurcht Die dich zum Vergleichen bringt Und dich immer wieder zum falschen Entschluss bringt Dass du nicht genug bist Deine Selbstzweifel Mit denen du an deiner Existenz Und somit an auch an mir zu zweifeln anfängst
Komm leg es mir in die Hände Schau zu wie ich es ins Leere verbanne Und ich gebe dir im Tausch dazu In deine jetzt leeren Hände:
Heilige Schönheit, die deinen Wert unterstreicht Strahlende Weisheit, welche aus deinem Munde pfeift Von mir ausgehende Stärke Die deine Zweifel von der Wahrheit überzeugt.
Das Bewusstsein Das du aufhören darfst Zu versuchen perfekt zu sein Weil Perfektion in meiner Kreation Durch die Makel kommt zum Vorschein
Jede einzelne für dich scheinende Imperfektion Ist für mich ein Scheinen in einer anderen Dimension Durch jeden Spalt deiner Seelenrisse Lass ich das Licht durch blicken.
Diese Frage habe ich mir in der zurückliegenden Zeit sehr häufig gestellt. Man könnte sie auch folgendermaßen nennen: Glaube ich an das, was ich tue, oder (ver-)zweifle ich vielmehr daran?
Ich befinde mich gerade in der entscheidenden Endphase meines Bachelorstudiums. Es stehen einige Entscheidungen an. Wie soll es weitergehen? Master, Volontariat, Journalistenschule? Oder doch lieber halbtags als Barista im Café jobben und nebenher als Poetry Slammer Karriere machen? Ähnlich wie Lukas in einem bisherigen Beitrag beschrieben hat, geht es auch für mich in diesem Jahr auf ins Unbekannte.